Viele Anleger flüchten im Zuge der Corona-Krise aus Risikopapieren. Infolgedessen ist der Dax zuletzt erstmals seit sieben Jahren unter die 9.000-Punkte-Marke gestürzt. Frank Engels von Union Investment warnt Investoren in diesem unsicheren Umfeld vor voreiligen Entscheidungen. "Trotz der aktuellen Marktlage sollte man keine unüberlegten oder hektischen Anpassungen an langfristigen Anlagestrategien vornehmen“, sagt der Fondsmanagement-Leiter der genossenschaftlichen Investmentgesellschaft. Er mahnt: "Keine Schnellschüsse, bitte!“ 

Engels geht davon aus, dass sich die Märkte mittel- bis langfristig wieder vom Corona-Schock erholen werden. "Im Jahr 2021 rechnen wir wieder mit positiven Wachstumsraten“, sagt er. Er setzt voraus, dass es bis Ende dieses Jahres erste Anzeichen dafür gibt, dass sich die Pandemie in den Griff bekommen lässt. "Wenn sich die Anzeichen dafür mehren, dann bieten sich hervorragende Einstiegschancen – und die gilt es rechtzeitig zu nutzen“, erklärt der Investmentprofi. 

Kurzfristig schwankungsreich
Trotz der optimistischen Langzeit-Prognose hält Engels eine Rezession in der Eurozone für unabwendbar, insbesondere in stark vom Coronavirus getroffenen Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Er lobt zwar die finanzpolitischen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung und der Notenbanken, rechnet aber damit, dass es auf den Märkten kurzfristig turbulent bleibt. Anders als in der Finanzkrise droht diesmal der Realwirtschaft der Stillstand, betont der Anlageprofi. (fp)