Europäische Aktien dürften sich im kommenden Jahr weiterhin gut entwickeln, erklärt der Fondsanbieter Union Investment. "Vielen Unternehmen wird es 2018 noch besser gehen als 2017. Wir rechnen mit einem Gewinnanstieg von sechs bis acht Prozent", sagt Jens Wilhelm, Vorstand bei Union Investment. Insbesondere bei zyklischen Märkten, Branchen und Unternehmen sieht Wilhelm Chancen. Neben der Eurozone seien deshalb auch Japan und die Schwellenländer für ein Aktieninvestment interessant.

Darüber hinaus empfiehlt Wilhelm Anlegern Rohstoffinvestments. "Rohstoffe sind typische Spätzykliker", sagt er. Derzeit zieht die Nachfrage an, während das Angebot wegen der geringen Investitionen der vergangenen Jahre kaum mitwachsen konnte. "Das öffnet Spielraum für höhere Preise, vor allem bei Energierohstoffen", sagt Wilhelm.

Für sichere Rentenanlagen sieht er hingegen auch Jahr 2018 nur geringe Ertragsperspektiven. Bei deutschen Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit prognostiziert er einen Anstieg der Rendite bis auf ein Prozent zum Jahresende. "Das ist immer noch wenig, außerdem handelt man sich unterwegs den damit verbundenen Kursverlust ein", sagt Wilhelm. 

Einzeltitel werden bedeutender
Er rät stattdessen zu Schwellenländertiteln in Hartwährungen oder Nischen wie Verbriefungen und Nachranganleihen. Außerdem wächst seiner Auffassung nach die Bedeutung der aktiven Titelauswahl. Zum einen werde jeder Prozentpunkt Zusatzertrag gebraucht. Zum anderen bewirke das ruhigere Umfeld, dass Einzeltitelgesichtspunkte wieder einen stärkeren Einfluss auf die Wertentwicklung ausüben. "Mikro schlägt Makro", sagt Wilhelm. Anlegern rät er, die vorhandenen Chancen zu nutzen, auch wenn der anhaltende Bullenmarkt bei vielen für Skepsis sorgt. (fp)