Privatinvestoren legen über sämtliche Anlageklassen hinweg immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Das zeigt eine aktuelle Befragung des genossenschaftlichen Fondsanbieters Union Investment. Die Zahl der Befragten, die bereits nachhaltig investiert sind, liegt inzwischen bei 24 Prozent und hat somit im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte zugenommen. Den Befragten sind sowohl ökologische als auch ethisch-soziale Aspekte wichtig, ebenso wie langfristiges Handeln der Unternehmen anstelle einer Jagd nach kurzfristigen Gewinnen. 

Ab dem kommenden Jahr könnte der Anteil der grünen Anleger noch größer werden, denn von da an werden auch Bankberater voraussichtlich dazu verpflichtet sein, Privatkunden nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen zu fragen. "Dies wird der nachhaltigen Geldanlage weiteren Rückenwind geben", sagt Anja Bauermeister, Abteilungsleiterin Publikumsfonds bei Union Investment. Mehr Beratung dürfte Anlegern ihrer Ansicht nach entgegenkommen, denn der Informationsbedarf ist groß: 60 Prozent der Befragten gaben an, sie würden in nachhaltige Geldanlagen investieren, wenn sie denn nur wüssten, wie. Und ein Drittel der Privatanleger hält das Thema gar generell für zu kompliziert.

Viel Potenzial bei Transformations-Kandidaten
Investoren geben nicht nur Unternehmen eine Chance, die schon jetzt nachhaltig wirtschaften, sondern auch solchen, die Besserung geloben. 59 Prozent der Befragten waren sich in diesem Punkt einig. Das zeigt, dass Anleger etwas bewegen wollen, kommentiert Bauermeister: "Die nachhaltige Modernisierung der Wirtschaft bietet große Chancen. Denn nicht bei den derzeitigen Musterschülern, sondern bei den Transformations-Kandidaten liegt das größte Profitabilitätspotenzial und ein entsprechender Wirkungshebel." (fp)


Über die Studie: Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das erste Quartal erhob Forsa die Daten vom 1. bis 10. Februar 2021. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.