Rohstoffanalysten der Bank of America (Bofa) haben sich mit einer Vorhersage zur Goldpreisentwicklung weit aus dem Fenster gelehnt. In den kommenden anderthalb Jahren könnte der Preis für das gelbe Metall auf mehr als 3.000 US-Dollar je Feinunze klettern, prophezeien sie in einer aktuellen Studie, über die das "Handelsblatt" berichtet. Aktuell liegt der Goldpreis mit rund 1.700 US-Dollar je Feinunze nur etwas mehr als halb so hoch. Er müsste in den kommenden 18 Monaten um 75 Prozent steigen, damit die Bofa-Analysten Recht behalten.

Als Katalysator für den erwarteten massiven Preisanstieg sehen die Rohstoffspezialisten die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank und die hohen Staatshilfen im Rahmen der Corona-Pandemie. Sie gehen davon aus, dass die Zinsen in den USA und in anderen Industriestaaten auf Jahre hinaus bei null liegen werden, während die Staatsausgaben zugleich die Inflation befeuern. "Die finanzielle Repression ist im großen Stil zurückgekehrt", schreiben sie in ihrer Studie.

Teuerung könnte kräftiger ausfallen als gedacht
Sowohl die Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) haben sich eigentlich zum Ziel gesetzt, die Inflation auf knapp zwei Prozent zu hieven und von dort aus nicht weiter steigen zu lassen. Sie werden es nach Einschätzung der Bofa-Experten aber auch hinnehmen, wenn die Verbraucherpreise über diese Marke klettern.

Als wirksamen Schutz vor hohen Inflationsraten empfehlen die Analysten Investments in das rare Edelmetall: "Die Fed kann kein Gold drucken", schreiben sie. (fp)