Gold ist unter Investoren ein beliebtes Instrument zur Absicherung gegen konjunkturelle Unsicherheit und Verluste. So gesehen überrascht es wenig, dass der Preis des Edelmetalls in Zeiten von Handelskrieg, Brexit und einer sich abkühlenden Weltkonjunktur immer neue Sphären erreicht. "Der Goldpreis hat am 26. August als Reaktion der Märkte auf angedrohte und umgesetzte Vergeltungsmaßnahmen zwischen den USA und China mit 1.555 US-Dollar je Feinunze ein neues Sechs-Jahres-Hoch erreicht", sagt Joe Foster, Anlageprofi beim Fondsmanager Van Eck.

Wer hoch steigt, kann tief fallen. Auch Foster sieht einige Faktoren, die für eine Korrektur beim Edelmetall sprechen. So hat sich der Goldpreis derzeit bei 1.500 US-Dollar je Feinunze stabilisiert, ähnlich wie bei der im Juli beobachteten Konsolidierung. Damals stagnierte der Preis pro Feinunze Gold über der Marke von 1.400 US-Dollar. "Die Positionierung bei Futures und die starken Zuflüsse bei Gold-ETFs könnten ebenfalls Vorboten einer baldigen Korrektur sein", sagt Foster.

Es gibt noch Luft nach oben
Bis es zu der unvermeidlichen Konsolidierung kommt, dürfte die Hausse bei Gold sich allerdings noch einige Zeit fortsetzen, schätzt der Anlagestratege. Denn die Liste der Risikofaktoren ist lang – und dürfte es bis auf Weiteres bleiben: "Angesichts der starken Kursbewegungen sowie der wachsenden Risiken im Zusammenhang mit dem Brexit, den Handelskonflikten und der Konjunkturflaute könnte der Goldpreis gut und gerne ein noch deutlich höheres Niveau erreichen", sagt Foster. (fp)