Die Goldindustrie gilt unter Anlegern bisher nicht gerade als Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit. Schwere Minenunglücke, veraltete Bergbaupraktiken, Arbeitsunfälle en masse und eine auch durch aggressive Chemikalien zerstörte Natur prägen das Öffentlichkeitsbild der Branche. Tatsächlich aber beweisen Goldunternehmen zunehmend soziale Verantwortung und ein umweltfreundliches Verhalten, sagt Joe Foster, Portfoliomanager bei Van Eck. Anleger könnten so verstärkt mit gutem Gewissen in Gold investieren. 

So setzte der Betreiber Randgold (heute Barrick) in einer Mine im Kongo ein Wohnbauprogramm um, bei dem Menschen in stabile Häuser mit zuverlässiger Wasserversorgung umgesiedelt wurden. Das Unternehmen Golden Star Resources legte eine Ölpalmen-Plantage auf den Halden alter Tagebaustandorte an. In Indonesien wiederum renaturierte der Betreiber Newmont eine geschlossene Goldmine. Auch stiegen einige Minen "zur Deckung ihres Energiebedarfs auf Wind-, Solar- oder Erdgasenergie" um, sagt der Portfoliomanager.
 
Negative Schlagzeilen sind nur die halbe Wahrheit

Darüber hinaus seien Katastrophen mit Umwelt- oder Gesundheitsschäden – anders als in Kohlebergwerken – kaum möglich. Foster erkennt ingesamt zunehmend "attraktive Aktivitäten der Goldförderungsunternehmen". Anleger, die Wert auf ESG-Faktoren (Environment, Social, Governance) legen, sollten sich von negativen Schlagzeilen der Goldbranche deshalb nicht zu stark verunsichern lassen. (fp)