In Krisenzeiten setzen viele Anleger traditionell auf Gold, gilt es doch als sicherer Hafen und Vermögensspeicher. Doch gemessen an den globalen Turbulenzen ist die Krisenwährung zurzeit erstaunlich wenig gefragt. Als Grund für die vergleichsweise schwache Wertentwicklung identifiziert Van-Eck-Goldstratege Joe Foster die US-Währung: "Wir sind der Meinung, dass der starke US-Dollar den Anstieg des Goldpreises im derzeitigen Bullenmarkt gedämpft hat."

Gold und Dollar entwickelten sich meist unterschiedlich. Wenn der Dollar in der Vergangenheit einbüßte, stieg der Goldpreis oft tendenziell – und umgekehrt. Aktuell steigt ähnlich wie in vergangenen Krisen die Inflation, zudem geht Foster davon aus, dass China und Europa die Welt in eine Rezession führen könnten. Zugleich bleibt aber der Dollar dank der US-Zinserhöhungen stark. "All dies verheißt Gutes für den US-Dollar, zumindest im Moment", sagt Foster.  

Goldpreis auch künftig vom Dollar abhängig   
Der starke Dollar sorgt für finanziellen Stress im Ausland, etwa in Japan – auch dort könnte die Inflation aus den Fugen geraten. Somit gibt es genug geopolitische und wirtschaftliche Risiken, um der Krisenwährung Gold weiter Auftrieb zu geben.

Aber eben gebremst: "Wir glauben zwar, dass die Goldpreise steigen werden, aber solange der US-Dollar nicht schwächer tendiert, wird Gold möglicherweise nicht die spektakulären Gewinne vergangener säkularer Bullenmärkte verzeichnen", meint Foster. (fp)