Seit einigen Monaten steigen die Inflationsraten weltweit schneller als erwartet. Die großen Notenbanken freut’s, Aktienanleger auch. "In dem Maß, wie das Deflationsgespenst verschwindet, sinken die Risikoprämien für Aktien. Das sorgt seit Herbst vergangenen Jahres bei den Aktienkurse für eine völlig neue Dynamik", erklärt Markus Steinbeis, Geschäftsführer der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung.

Die Geschichte zeigt, dass die Aktienbewertungen profitieren, wenn die Inflation von einem niedrigen Niveau aus zu steigen beginnt. Denn eine zunehmende Teuerung bedeutet in der Regel Rückenwird für Aktien – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. "Erreicht die Preissteigerung ein Niveau von etwa vier Prozent, verwandelt sich der Rücken- in Gegenwind", sagt Steinbeis. Grund: Steigen die Konsumentenpreise derart dynamisch, zogen Notenbanken bislang stets die Zinszügel an.

Die Zügel hängen weiter durch
In den vergangenen Jahren dürfte sich die Schmerzgrenze der Notenbanken verschoben haben. Wegen der weltweit hohen Verschuldung werden sie dem Finanzsystem nur sehr zögerlich Liquidität entziehen, urteilt der Vermögensverwalter. "Aus unserer Sicht ist das der ideale Nährboden für nachhaltige niedrige oder sogar negative Realzinsen, und das wiederum ist für die Wertentwicklung substanzstarker Unternehmen positiv." (fp)