Nicht nur der Internationale Währungsfonds (IWF) hat kürzlich vor massiven Gefahren für die Finanzstabilität gewarnt. Sie drohen laut IWF vor allem durch Cyberattacken. Der weltweit entstehende Schaden liegt laut Schätzungen zwischen 250 Milliarden US-Dollar und 1 Billion US-Dollar jährlich.

Solche Gefahren werden allerdings vor allem im Mittelstand noch immer unterschätzt. Das legt zumindest eine Befragung der Gothaer Versicherung nahe. Nach wie vor sind es die klassischen Risiken wie Einbruch, Diebstahl und Vandalismus, die von kleinen und mittleren Unternehmen als besonders bedrohlich und wahrscheinlich empfunden werden.

Dass die Gefahr von Hacker-Attacken schon heute durchaus virulent ist, belegen konkrete Zahlen. Den britischen Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser hat der jüngste Cyberangriff mehrere Millionen Euro gekostet. Als eine Konsequenz daraus erwartet der Markenhersteller für das zweite Quartal einen organischen Umsatzrückgang von zwei Prozent, ohne die Cyberattacke hätten die Verkaufserlöse stagniert. Dem Beiersdorf-Konzern aus Hamburg geht es ähnlich, nachdem auch der Pflegeprodukthersteller Ende Juni Opfer einer Cyberattacke geworden war. "Der Angriff wird uns viele Millionen kosten“, erklärte dazu einer der Top-Manager des Unternehmens.

Begehrtes Diebsgut
"Daten sind ein begehrtes Diebesgut geworden", erklärt in diesem Zusammenhang Michael Gollits, Vorstand des Frankfurter Vermögensverwalters von der Heydt & Co.. "Angriffe auf Rechenzentren machen Unternehmen zunehmend verwund- und erpressbar." Hinzu komme, dass mit dem wachsenden Wohlstandsgefälle zwischen Industrienationen und den ärmsten Regionen der Welt extreme politische und religiöse Ideen einen fruchtbaren Boden fänden.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt Gollits Investments in Firmen, die einen erheblichen Umsatzanteil mit sicherheitsrelevanten Leistungen erzielen. Der CS Global Security Equity Fund beispielsweise investiere in Firmen wie Wirecard, Thermo Fischer oder Mettler-Toledo. Gollits gefällt an dem Fonds die hohe sektorale und regionale Streuung. Außerdem verfüge das Investmentteam über unterschiedliche Branchenspezialisierungen, so der Vermögensverwalter.

Auf dem aufsteigenden Ast
Die beiden von dem Frankfurter Vermögensverwalter gemanagten Strategiefonds, ein defensiver und ein ausgewogener Mischfonds, waren im vergangenen Jahr hinter Vergleichsindex und Peergroup zurückgeblieben. Im Verlauf dieses Jahres haben es beide Fonds geschafft, beide Messlatten hinter sich zu lassen. (hh)