Lange wurde gerätselt, wo im Universum der Assetklassen und mit welcher Funktion sich Kryptowährungen einordnen lassen. Nun sieht es so aus, als sei der Bitcoin so etwas wie ein sicherer Hafen, vergleichbar mit Gold oder anderen kaum vermehrbaren Gütern. Mit knapp 13.000 Euro notiert die digitale Währung derzeit auf Jahressicht satt im Plus.

Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Fundamental Capital GmbH, kann den Wunsch nach einem sicheren Hafen gerade in Zeiten der Pandemie nachvollziehen – warnt aber davor, Kryptos eine Rolle zuzubilligen, die sie noch nicht wirklich erfüllen können. "Wahrscheinlich ist der Anstieg des Bitcoins nur die Folge der gleichen Systematik wie bei Aktien", sagt der Anlageprofi. Kryptowährung waren lange vom Radar vieler Anleger verschwunden. Spätestens die Ankündigung von Paypal, auch Kryptowährungen zu nutzen, hat die Aufmerksamkeit aber wieder darauf gelenkt.

Wem nützen Kryptos?
Nun werde das Geld, was sonst in Aktien fließt und den  Boom dort verstärkt, eben in Kryptos investiert, erklärt Zimmer. Das treibt die Preise und erhöht zugleich die Wahrscheinlichkeit für ein böses Erwachen. Solange das reale Geld so wild verfügbar ist, mag die Rally andauern. Sie wird aber spätestens dann enden, wenn die Geldbrunnen versiegen. 

Es sei denn, dass bis dahin "jemand wirklich gezeigt hat, wofür Bitcoin und Co. wirklich zu gebrauchen sind", sagt der Vermögensprofi. Und zwar nicht nur für Nerds und Spezialisten, sondern für Jedermann und vor allem für Unternehmen. (fp)