Angesichts der aktuellen Gemengelage an den Kapitalmärkten ist es nur verständlich, wenn Anleger auch einmal an der Seitenlinie verharren, meint Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Fundamental Capital in Köln. "Derzeit sind viele Krisenherde aktiv, die Angst vor einem großen Beben steigt. Die aggressive Seitwärtsbewegung, die wir derzeit sehen, ist Ausdruck der herrschenden Verunsicherung", erklärt Zimmer. Sich als Anleger auch einmal zurückzuhalten, sei durchaus klug.

Die reine Lehre besagt zwar, dass es besser ist, immer investiert zu sein. Denn nur dann nehmen Anleger auch wirklich all die guten Tage mit starken Anstiegen mit, die nachher die Performance des Depots maßgeblich bestimmen. "Auf der anderen Seite sind es oft die starken Tage, die auf größere Einbrüche folgen. Wer also aus Angst vor einem Crash nicht immer voll investiert ist, wird auch einen guten Teil der Absturztage verpassen – was ausgleichend wirkt", so Zimmer. 

Schlechtes Bauchgefühl? Finger weg!
Wer sich mit einer Anlage nicht wohl fühlt, sollte sie auch nicht tätigen, sagt Zimmer. Angst oder Vorsicht sollten allerdings nicht dazu führen, dass jemand gar nicht mehr investiere. Er rät vorsichtigen Anlegern, ihr Kapital aufzuteilen und mit dem Teil zu investieren, mit dem sie ins Risiko gehen wollen. "Auch wenn die Märkte schwanken: Es wird immer Unternehmen geben, die gutes Geld verdienen", sagt Zimmer. Wer diese finde und im Portfolio habe, wird auch durch Krisen hinweg sein Kapital mehren. (fp)