Die Notwendigkeit, privat für das Alter vorzusorgen, wird immer größer. Mit der gesetzlichen Rente bekommen bundesdeutsche Versicherte im Schnitt gerade einmal 1.070 Euro pro Monat. Das entspricht rund 48 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens. Zur Sicherung des Lebensstandards im Alter sind aber mindestens 60 Prozent nötig. Investments in Emerging Markets können helfen, diese Vorsorgelücke zu schließen, sagt Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der WBS Hünicke Vermögensverwaltung in Düsseldorf.

Schwellenländertitel bergen großes Renditepotenzial. So hat der südkoreanische Aktienindex Kospi in den vergangenen fünf Jahren rund 30 Prozent zugelegt und ist seit April 2016 ganz ohne Kursverluste gestiegen. "Der Mexico-IPC hat sich in den vergangenen zehn Jahren sogar verdoppelt", sagt Hünicke. Auch auf der Anleiheseite gibt es attraktive Chancen. "Bei Emerging-Markets-Unternehmensanleihen handelt es sich um eine breit diversifizierte Anlageklasse, die mit einem Volumen von über 1,8 Billionen US-Dollar um 20 Prozent größer ist als der US-Hochzinsmarkt", erklärt der Vermögensverwalter.

Kein Markt ohne Schwankungen
Schwellenländer-Investoren sollten vor allem Geduld mitbringen, betont Hünicke. "Trotz der Kursgewinne unterliegen Schwellenländer-Indizes natürlich auch Schwankungen", sagt er. "Investments in Mexiko, Vietnam et cetera sind keine Selbstläufer." Sollen Emerging-Markets-Papiere einen Beitrag zur privaten Vorsorge leisten, sollten sie über Jahre oder sogar Jahrzehnte im Depot bleiben. Dabei ist es egal, ob Anleger Einzelwerte kaufen oder per Fonds oder ETF investieren. (fp)