Kryptowährungen könnten es künftig schwer haben, prognostiziert Mark Dowding, Investment-Chef der Vermögensverwaltung Bluebay Asset Management. Ein Indiz dafür ist der massive Kurseinbruch des Stablecoin TerraUSD (UST) vor wenigen Tagen. Die plötzliche akute Schwäche des Produkts könnte zu einem generellen Vertrauensverlust in Kryptowährungen generell führen, argumentiert Dowding. "Immerhin gehörten UST und der zugehörige Luna-Token bis Anfang dieser Woche zu den Top-10-Coins weltweit", sagt Dowding.

Wenn selbst vermeintlich sichere Coins wie UST sich als derart volatil erweisen, eignet sich die Anlageklasse grundsätzlich nicht mehr, um Portfolios zu diversifizieren, argumentiert der Investment-Profi. Es ist schwer, sie als "digitales Gold" zu betrachten, sagt er. Selbst einige der "eifrigsten Befürworter der Anlageklasse Krypto" halten sie inzwischen vielmehr für "aufgebauschte Schneeballsysteme". Auch die Kryptobörsen können trotz hoher Gebühren und Umsätze keine Gewinne verbuchen, argumentiert er. "Es waren ein paar schreckliche Tage für den Kryptomarkt", fasst Dowding die Lage zusammen. 

Mehr Regulierung in Aussicht
Der Schmerz der Kleinanleger könnte durchaus zu stärkerer Regulierung führen, prognostiziert Dowding. So kritisierte die US-Finanzministerin Janet Yellen bereits offen die fehlende Regulierung von Stablecoin-Vermögenswerten – Kryptos also, deren Preis an eine bestehende Währung gebunden ist. Insbesondere algorithmische Stablecoins wie TerraUSD bergen die Gefahr einer Todesspirale: Fallende Preise drücken die Kurse womöglich immer weiter, warnte Yellen. (fp)