An den Kapitalmärkten glänzt es schon seit einiger Zeit vor lauter Gold. Doch weil der Preis des gelben Edelmetalls zuletzt auf neue Rekordhöhen gestiegen ist, schauen sich clevere Investoren jetzt nach Alternativen um. Während beim Gold das Maß nahezu voll zu sein scheint, gibt es beim Silber noch Luft nach oben, meint Udo Rieder von der KSW Vermögensverwaltung. "Für Silber spricht zurzeit neben der Nullzinspolitik der Notenbanken auch eine anziehende industrielle Nachfrage, sofern sich die Nach-Corona-Wirtschaft erholt wie erhofft."
 
Sollten die Silberminen in Südamerika wegen der Corona-Krise ausfallen und damit die Fördermengen einbrechen, dürfte der Silberpreis zusätzlich steigen, erwartet der Finanzexperte. Auch das Platin könnte nach der Gold- und Silberrallye an Fahrt aufnehmen. Derzeit ist das Edelmetall noch verhältnismäßig preisgünstig. Nicht nur deswegen sind die sogenannten "alternativen Edelmetalle" für die KSW-Vermögensverwalter zurzeit attraktiv.
 
Edelmetall sticht Industriemetall
Platin und Palladium, die vor allem in Luftfahrt- und Automobilindustrie zum Einsatz kommen, notieren aufgrund der eingebrochenen Konjunktur derzeit deutlich unter ihren bisherigen Höchstständen. Das dürfte sich jedoch ändern, wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt, die Nachfrage anzieht und damit die Preise steigen. Beim Weißmetall Palladium raten die KSW Vermögensexperten noch zur Vorsicht: Sein geringes Handelsvolumen und die Marktenge machen es nicht gerade zu einer stabilisierenden Geldanlage.
 
Für manche Investoren kann es sich zusätzlich lohnen, ihr Depot um Anlagen in Industriemetalle zu erweitern, empfiehlt Finanzexperte Rieder. Jedoch mit Bedacht: "Nicht unerwähnt will ich lassen, dass der Ausblick für einige Basis- beziehungsweise Industriemetalle momentan recht attraktiv ist, aber es sind eben keine alternativen Edelmetalle." (fp)