Ein fabrikversiegeltes Super-Mario-Bros-Videospiel sei 2021 für zwei Millionen US-Dollar verkauft worden, berichtet York Irmer, Partner bei Allington Investors in Bad Homburg. Ein seltener Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut Coupé habe 2022 gar 143 Millionen Dollar bei einer Auktion erbracht. "Grundsätzlich spricht für solche alternative Assets, dass sie sich von Schwankungen an der Börse nicht beeinflussen lassen", sagt er und ergänzt: "Fügt man solche Anlageklassen einem Portfolio hinzu, schwankt in der Theorie sein Wert im Zeitablauf weniger." Anlegern mit Marktkenntnis, guten Kontakten und viel Erfahrung böten sich hier Vorteile vor anderen Sammlern.

Dass alternative Anlageklassen lohnend sein können, zeige der Knight-Frank-Luxus-Investment-Index. Demnach stieg der Wert von seltenem Whisky in den vergangenen zehn Jahren um 373 Prozent, der Wert von Oldtimern um 185 Prozent und der Wert von Wein um 162 Prozent.  "Grundsätzlich sind diese Anlagen also interessanter als Aktien. Diese kommen im Durchschnitt auf eine Verdopplung alle zehn Jahre", sagt Irmer.

Investment via Blockchain
"Bisher ist es jedoch schwierig, an der Wertentwicklung teilzuhaben, wenn man nicht direkt in diese Assets investieren will oder – mangels Expertise – kann", räumt Irmer ein. Seiner Ansicht nach eröffnet die Blockchain-Technologie hier nun neue Möglichkeiten. So könnten Anleger über einen Anbieter in 50-Euro-Schritten Anteile an Sammlerstücken kaufen. Werde beim Verkauf des Stücks eine Wertsteigerung erzielt, werde der Ertrag unter den Investoren aufgeteilt. Prüfung der Ware, Lagerung und Versicherung übernehme der Anbieter. Der Investor entscheide nur, in was er investieren möchte und wie viele virtuelle Anteile er übernimmt. So könne er seine Anlage auf mehrere seltene Stücke verteilen und sein Risiko senken.

"Allerdings hält der Sammler sein begehrtes Einzelstück niemals in den Händen", so Irmer. Er profitiere nur von der Wertsteigerung. Zudem könne er die Entscheidung für den Verkaufszeitpunkt bei manchen Investments nur in Abstimmung mit den anderen Investoren treffen, trage das Risiko von Fälschungen und zahle Gebühren. Eine staatliche Regulierung gebe es nicht. (fp)