Wegen der Corona-Krise müssen Millionen Rentenversicherte in Deutschland bald mit steigenden Beiträgen rechnen. Das geht aus einer Analyse des Munich Center for the Economics of Aging (MEA) hervor, die der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vorliegt. Demnach könnten die Beiträge schon im nächsten Jahr von bisher 18,6 Prozent des Bruttolohns auf bis zu 20 Prozent stiegen.

Grund ist das krisenbedingt sinkende allgemeine Lohnniveau. Dadurch reduzieren sich die Beitragseinnahmen, die laufenden Ausgaben für Ruheständler bleiben aber unverändert. Dass die Renten sinken, ist dagegen unwahrscheinlich. "Durch die zuletzt beschlossenen zusätzlichen Absicherungen für Rentner werden diese mit ihren Altersbezügen voraussichtlich nur stark abgeschwächt und verzögert etwas von den Krisenfolgen spüren", schreibt die FAZ.

Lichtblick für Beitragszahler
Ursprünglich hatten die Experten erwartet, dass die Beiträge frühestens 2024 auf 20 Prozent des Bruttolohns steigen. Im düstersten Szenario würde diese Grenze nun schon 2021 überschritten. Um einen solchen Anstieg zu verhindern, müsste die Regierung sogleich fünf Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse zahlen, zeigt die Analyse.

Die Forscher haben aber auch weniger schwarzmalerische Varianten berechnet. Bei einer kurzen Rezession von sechs Prozent für 2021 dürfte ein Anstieg der Beiträge um 19,3 Prozent ausreichen, um die krisenbedingten Verluste aufzufangen. (fp)