Der Fondsanbieter Vontobel Asset Management zeigt sich für die US-Wirtschaft optimistisch – sogar noch optimistischer als die meisten anderen Investmentgesellschaften. Grund ist der neue US-Präsident. "Wir sehen die Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trumps wirtschaftliches Programm wachstumsfreundlich umgesetzt wird, als relativ groß an", heißt es von Vontobel. Daraus folgt die Annahme, dass die Inflation wieder in Schwung kommt. Es könnte zwar auch sein, dass Trumps protektionistische Politik das Wirtschaftswachstum hemmt und zu einer Stagflation führt. Dieses Szenario betrachten die Vontobel-Experten aber als weniger wahrscheinlich.

Vontobels Inflationsprognosen für die USA sind deutlich höher als die der anderen Konjunkturbeobachter. Der Fondsanbieter geht bei jedem seiner Szenarien für 2017 davon aus, dass die Inflationsrate in den USA auf mehr als drei Prozent steigen wird. Dementsprechend rechnet er auch damit, dass die US-Notenbank Fed in den kommenden drei Monaten den Leitzins anheben wird, wahrscheinlich schon am 14. Dezember. In den kommenden zwölf Monaten erwartet Vontobel AM von der Fed insgesamt vier Zinserhöhungen. Die anderen großen Notenbanken dürften die Leitzinsen indes unangetastet lassen.

Anleiherenditen steigen moderat
Die Renditen von US-Staatsanleihen sind von ihrem Tiefpunkt im Juli von 1,4 auf mittlerweile 2,3 Prozent geklettert. Nach dem rasanten Anstieg rechnen die Vontobel-Experten innerhalb der kommenden drei Monate mit einer Konsolidierung. Über zwölf Monate dürften die Renditen aber nach oben tendieren. In Europa dürfte der Anstieg geringer ausfallen. (fp)