Ein Affe sei ein besserer Geschäftsmann als Donald Trump. Mit solch abfälligen Bemerkungen bedachte Warren Buffett den republikanischen Präsidentschaftskandidaten während des Wahlkampfs – und schlug sich auf die Seite von Hillary Clinton. Doch nach der Wahl ist vor der Hausse.

Obwohl er politisch auf die Verliererin setzte und Trump jedwedes Managertalent absprach, hält Buffett weitere Aktiengewinne für wahrscheinlich. "Der Aktienmarkt wird in zehn, 20 oder 30 Jahren höher als jetzt sein", sagte der Selfmade- Milliardär am Freitag in einem CNN-Interview. Dies werde mit Trump als Präsidenten geschehen und wäre bei einem Sieg Hillary Clintons genauso gewesen.

Buffett äußerte sich laut einem Bericht von Reuters auch über die Zukunftsaussichten der USA insgesamt optimistisch. Die Marktwirtschaft helfe nicht jedem, funktioniere aber insgesamt. An den weltweiten Aktienmärkten war nach dem unerwarteten Erfolg Trumps der von vielen Experten erwartete Einbruch ausgeblieben. Der Dow Jones kletterte sogar auf ein Rekordhoch.

Dass Trump zum veritablen Wirtschaftsschreck mutiert, der internationale Handelsabkommen nun in Serie aufkündigt, bezweifelt Buffett. "Im Wahlkampf werden viele Dinge gesagt, die nach den Wahlen nicht kommen." Der Handel nutze zwar der Gesellschaft insgesamt. Die konkreten Vorteile seien aber unklar. So könnten Socken ein paar Cent billiger sein, weil sie im Ausland günstiger hergestellt würden. "Aber ich gehe nicht zu Walmart und sage mir bei jedem Einkauf: 'Gottseidank gibt es Freihandel'."

"Truman ging mit Herrenaustatter pleite"
Auch von seinen früheren Statements Trumps Geschäftssinn betreffend rückte Buffett nun ab. Generell seien unternehmerische Talente für einen US-Präsidenten nicht so entscheidend. "Harry Truman ist mit einem Herrenausstatter pleitegegangen", sagte Buffett. "Und trotzdem war er ein hervorragender Präsident." (ps)