Die Corona-Krise macht auch vor Gold nicht halt: Der Goldpreis ist nach monatelanger Rally in den vergangenen Tagen überraschend gesunken. Gold gilt in Krisenzeitenwie den aktuellen eigentlich als sicherer Hafen. Entgegen den Erwartungen hat das Edelmetall aber nicht vom jüngsten Börsencrash profitiert. Während US-Indizes in den vergangenen Wochen einen Rückgang um 20 Prozent verzeichneten und der Dax vo Gipfel itte Februar sogar 33 Prozent verlor, liegt der Goldpreis auf Monatssicht ebenfalls leicht im Minus. 

Experten begründen den Preisrückgang laut "Handelsblatt" damit, dass sich Anleger aus Panik in Bargeld flüchten. Goldfondsmanager und Stabilitas-Chef Martin Siegel vergleicht die Situation mit der Finanzkrise 2008: "Überall wird liquidiert. Auch Bereiche, die eigentlich gesund sind, werden verkauft", erklärt er gegenüber der Zeitung. Er ist überzeugt: "Solange die Liquiditätspanik anhält, so lange wird auch der Druck auf Gold bestehen bleiben."

Auch abseits der Börsen ist die Nachfrage nach dem Edelmetall zurückgegangen, allen voran in der Schmuckindustrie und in deren Hauptabsatzmärkten wie China und Indien. Die Gold-Ankäufe der Notenbanken, vor allem der russischen Zentralbank, sind ebenfalls rückläufig. All diese Faktoren kommen nach Ansicht von Marktbeobachtern zusammen und belasten den Goldpreis zusätzlich.

Mittelfristig geht es weiter aufwärts
Die gute Nachricht für Gold-Fans: Trotz des jüngsten Rückgangs befindet sich die Nachfrage nach dem Edelmetall insgesamt nach wie vor auf einem hohen Niveau, zeigen Zahlen des World Gold Council. Das verwaltete Vermögen von Gold-ETFs lag im Februar auf einem Rekordhoch. Mittelfristig dürfte der Goldpreis weiter steigen, sind sich die vom "Handelsblatt" befragten Experten einig. Solange die Zinsen niedrig und die Aktienmärkte anfällig für Schocks bleiben, ist das gelbe Metall als sicherer Hafen attraktiv. (fp)