Nach dem zweiten Kursrutsch in nur einer Woche wurde der Börsenhandel in China erneut ausgesetzt. Die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen waren zuvor um mehr als sieben Prozent eingebrochen. Auch hierzulande sind Anleger direkt von dem Handelsstopp betroffen. Seit einiger Zeit gibt es börsengehandelte Indexfonds (ETFs), welche die Wertentwicklung der chinesischen Inlandsaktien widerspiegeln. Diese sogenannten "A-Aktien" waren für ausländische Investoren lange Zeit nicht zugänglich gewesen.

Handel in Frankfurt geht weiter
Für die auf am Frankfurter Parkett notierten ETFs auf Chinas Inlandsaktien wurden trotz Handelsstopp weiterhin Kurse gestellt. Auf Nachfrage teilte die Deutsche Asset Management mit, dass zwar während der Aussetzung weder Fondsanteile neu ausgegeben noch zurückgenommen werden, aber die bestehenden Anteile weiterhin über die Börse gehandelt werden können. Die Market Maker stellen kontinuierlich Preise und handeln Stücke. Die Fondstochter der Deutschen Bank bietet mit dem "DB X-Trackers CSI300" und dem "Harvest CSI300" die beiden größten Indexfonds aus Chinas Inlandsaktien.

Unterschiedliche Reaktionen denkbar
Wie es im Falle dauerhafter Handelsunterbrechungen in China weitergeht, kann man momentan nur vermuten. Wahrscheinlich ist, dass einzelne ETF-Anbieter unterschiedlich reagieren.

Was mit ETFs passieren kann, wenn die Börsen des zugrundeliegenden Index geschlossen sind, ließ sich bereits an früheren Beispielen ablesen. Mit der Einführung der Kapitalverkehrskontrollen im Streit um den griechischen Haushalt hatte im Sommer 2015 die Athener Börse den Handel ausgesetzt. Daraufhin hatte der Anbieter Lyxor die Rücknahme und Ausgabe von Anteilen seines ETF auf den Athener Aktienmarkt gestoppt. Auch der Handel  an den Börsen Xetra, Euronext Paris und Borsa Italiana war vorübergehend gestoppt worden. Der US-Anbieter Global X hat damals dagegen den Handel seines an der New Yorker Börse notierten Griechenland-ETFs fortgesetzt. (ert)