Wenige Regulierungen und günstiger Strom zogen in den vergangenen Jahren zahlreiche Miner in den Kosovo. Jetzt hat das Krypto-Eldorado das Schürfen neuer Cyberwährungen verboten, teilte die Wirtschafts- und Energieministerin Artane Rizvanolli am Dienstag (04.01.) mit. Steigende Energiepreise und hohe Stromimporte hatten den Balkanstaat in eine der schlimmsten Energiekrisen seit mehr als zehn Jahren gestürzt. Weil beim Erzeugen neuer digitaler Münzen am Computer viel Energie verbraucht wird, befürchtet die Regierung eine Verschärfung der Krise. Darüber berichteten verschiedene Medien, darunter das "Manager Magazin". 

Aktuell importiert der Kosovo mehr als 40 Prozent seiner Energie, rund 90 Prozent der einheimischen Stromerzeugung basiert auf Braunkohle. Allerdings musste die Regierung Ende 2021 das größte Kohlekraftwerk des Staates abschalten, was den Energieengpass letztlich auslöste. Bis dato waren die Strompreise im Kosovo vergleichsweise niedrig, was zu einem Boom beim Krypto-Schürfen führte, wie das "Manager Magazin" berichtet. Vor allem im serbischen Teil des Landes habe das Mining von Kryptos zugenommen. Da die serbische Bevölkerung den Kosovo nicht als Staat anerkennt, weigern sich viele, ihre Stromrechnungen zu bezahlen. 

Kryptomarkt unter Druck
Die Volksrepublik China hatte bereits im Sommer 2020 das Schürfen von Kryptowährungen verboten. Vergangenes Jahr erließ die chinesische Regierung dann umfassende Maßnahmen gegen Bitcoin und Co. Seitdem muss jeder, der in der Volksrepublik irgendwas mit Kryptos zu tun hat, mit willkürlichen Verhaftungen rechnen. Kryptowährungen gefährdeten die öffentliche und finanzielle Ordnung und illegale Aktivitäten wie Glücksspiel, Schneeballsysteme und Geldwäsche könnten überhandnehmen, lautet die offizielle Begründung der chinesischen Regierung. (fp)