Wegen Mega-Schuldenberg: Ray Dalio setzt auf Cash statt Bonds
Hedgefonds-Legende Ray Dalio hält die Bemühungen der Notenbanken, die Inflation mit Zinserhöhungen einzudämmen, angesichts des wachsenden Schuldenbergs für ein kompliziertes Unterfangen. Bonds will er vor diesem Hintergrund nicht halten. Barmittel seien die bessere Alternative.
"Ich möchte keine Schuldverschreibungen besitzen, Sie wissen schon, keine Anleihen und dergleichen", sagte Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, am Donnerstag (14.9.) auf dem 10. Milken Institute Asia Summit in Singapur. Ausgangspunkt war eine Frage nach der derzeitigen Perspektive eines Makroinvestors. "Vorübergehend halte ich Bargeld für gut."
Auf die Frage, wie man den enormen Schuldenberg der Welt abbauen könne, sagte Dalio, wenn die Schulden einen großen Anteil an der Wirtschaft ausmachen, "tendiere die Situation dazu, sich zu verschlimmern und zu beschleunigen", da auch die Zinszahlungen steigen. "An diesem Wendepunkt der Beschleunigung befinden wir uns."
Die Höhe des US-Defizits werde Washington dazu zwingen, eine Menge Bonds bei Investoren in der ganzen Welt zu platzieren. Dabei werde es schwierig, so Dalio, die Zinsen auf einem Niveau zu halten, das für Gläubiger attraktiv ist – aber nicht zu hoch, um dem Emittenten zu schaden.
Wenn die Anleger Bonds abstoßen und damit die Renditen in die Höhe treiben, müsse die Zentralbank entscheiden, ob sie Anleihen kauft und damit Geld druckt, was den Inflationsdruck erhöhen wird. "Diese Dynamik erleben wir jetzt", sagte Dalio. "Ich persönlich glaube, dass Anleihen auf lange Sicht kein gutes Investment sind." (mb/Bloomberg)