Vielleicht geschieht 2017 ja doch ein kleines Wunder, und die Deutschen entdecken das Fondssparen für sich. Erste Anzeichen dafür hatte FONDS professionell ONLINE bereits vor gut einem halben Jahr ausgemacht. Eine Anlegerumfrage von Union Investment aus dem vergangenen Dezember ließ zumindest den festen Willen erkennen, dass Fondssparpläne bei der Zukunftsvorsorge dieses Jahr stärker berücksichtigt werden könnten als zuvor.

Überfällig wäre ein Umdenken bei den traditionell sparbuchverliebten Bundesbürgern allemal. "Bei der Vermögensbildung hat Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch Aufholpotenzial", stellte Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbandes BVI, unlängst zum wiederholten Male fest. Das gilt jetzt erst recht, wo die wieder ansteigende Teuerung die mickrigen Einlagezinsen mehr als überkompensiert, also real Vermögen aufzehrt statt welches aufzubauen.


FONDS professionell ONLINE hat für Sie die gebräuchlisten Fondssparplan-Kategorien durchleuchtet. Mit welchen Portfolios geduldige Anleger in den vergangenen 20 Jahren am besten fuhren, zeigt unsere Chartgalerie oben.


Die jüngste Wertentwicklungsstatistik des BVI zeigt anschaulich und auf einzelne Fonds heruntergebrochen, wie selbst aus überschaubaren Monatsraten längerfristig stattliche Anlagesummen werden können. Ausdauer und Disziplin werden belohnt, und dank des Zinseszins- und des Durchschnittskosteneffekts genügen schon moderate Renditen und verkraftbare Sparbeträge, damit der Vermögensaufbau à la longue gelingt. 

Ein Beispiel: Ein Sparer steckt 20 Jahre lang Monat für Monat je 100 Euro in einen Fondssparplan, also insgesamt 24.000 Euro (20 x 12 x 100). Per Jahresende 2016 hätte der Sparer im Bestfall, dass er sich vor 20 Jahren für die renditestärkste Fondskategorie entschieden hat, mit einem durchschnittlich guten Fonds auf ausgesuchte amerikanische Aktien auf seinem Depotauszug 47.527 Euro stehen gehabt, also 23.527 Euro dazuverdient – macht eine jährliche Rendite von 6,4 Prozent, und das nach Abzug aller zwischenzeitlich in Rechnung gestellten Ausgabeaufschläge!

Selbst im ungünstigsten Fall, dass der fiktive Sparer 20 Jahre lang 100 Euro monatlich in einen vergleichsweise wenig lukrativen globalen Mischfonds mit Rentenfokus eingezahlt hätte, wäre am Ende mit 30.907 Euro im Schnitt immer noch mehr für ihn herausgesprungen als das, was er mit Tagesgeld bei einer Durchschnittsrendite seit 1997 von 1,12 Prozent simultan erwirtschaftet hätte. Hier läge der Sparsaldo nur bei insgesamt 26.903 Euro. (ps)