Handelsstreit, Brexit, Italien-Krise – es geht turbulent zu an den Finanzmärkten. Das größte Problem sind derzeit jedoch steigende Zinsen, warnen Anlageexperten des Vermögensverwalters Werthstein. So würden sich die Anzeichen mehren, dass es an den Aktienmärkten noch im Oktober zu einer Korrektur kommen kann. Zwar erwartet Werthstein-Geschäftsführer Giles Keating keinen Crash. Ein Rückgang der Kurse um etwa zehn Prozent sei aber durchaus möglich. 

Nachdem auch Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, vor wenigen Tagen noch einmal betont hatte, dass weitere Zinsschritte anstünden, geht Keating davon aus, dass die Fed die Zinsen von derzeit zwei Prozent weiter erhöhen werde. "Auch wenn die Europäische Zentralbank erst in einem Jahr an der Zinsschraube dreht, immun gegen die steigenden Zinsen in den USA sind wir nicht", warnt er. 

Mittelfristige Aussichten sind positiver
Ein Blick auf deutsche Unternehmen könnte Anleger jedoch beruhigen, sagt Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, der seine Analysen auch Werthstein zur Verfügung stellt. Er sei beeindruckt von der stoischen Ruhe der hiesigen Unternehmen und erwarte daher auch keine europaweise Krise an den Märkten – trotz zunehmender Risiken. Kurzfristige Schwankungen seien möglich. "Aber auf längere Sicht bleibe ich optimistisch", betont Halver. (fp)