Die Aktie des Videospielhändlers Gamestop setzt ihre Kurskapriolen fort. Ende Januar hatten Kleinanleger die Titel in die Höhe getrieben, vorrangig um Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des Gamestop-Kurses zu zwingen und diese damit in finanzielle Bredouille zu bringen. In der Spitze lagen die Gamestop-Titel bei knapp 340 US-Dollar und fielen dann bis Mitte Februar auf 40 Dollar.  Am vergangenen Mittwoch (24.02.) kam dann überraschend das nächste Hoch: Der Kurs stieg um mehr als 100 Prozent, am Folgetag ging es weiter mit Kursen oberhalb von 140 US-Dollar. 

Warum die Kurse der Gamestop-Titel diesmal explodiert sind, ist unklar. Der Weggang von Jim Bell, Finanzchef des Unternehmens, scheint zumindest zeitlich mit den Anstiegen in Zusammenhang zu stehen. Es wird gemutmaßt, dass er das Unternehmen auf Druck von Anteilseignern, maßgeblich von Großaktionär Ryan Cohen, verlassen musste, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Das werde bei einigen Investoren als positives Signal für die weitere Entwicklung des Unternehmens gewertet. Eine weitere Vermutung ist, dass Hedgefonds sich zurück in den Markt gewagt haben, um ihre Positionen zu decken. 

Böses Ende?
Die Zustände an der Börse sind turbulent. Charlie Munger, Vizechef der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway und langjähriger Wegbegleiter von Warren Buffett, warnt vor den Entwicklungen. Kurskapriolen wie bei den Aktien von Gamestop seien Anzeichen einer "irritierenden Blase", die irgendwann einmal ein böses Ende nehmen müsse, sagte der 97-Jährige laut der "Süddeutsche Zeitung". Das könne nicht gut ausgehen. Er wisse nur nicht, wann es dazu kommen werde. (fp)