Die große internationale Flugzeugmesse "Dubai Airshow" wäre ein schöner Rahmen für Airbus gewesen, neue Bestellungen für den doppelstöckigen Jumbo A380 zu feiern – zumal der größte A380-Kunde Emirates in Dubai beheimatet ist. Mehr als ein Fünkchen Hoffnung dürften aber selbst die größten Optimisten des europäischen Flugzeugherstellers nicht gehabt haben. Denn der A380 hat sich in den vergangenen Jahren zum Ladenhüter entwickelt. Und deshalb ist niemand überrascht, dass sich unter den gut 500 Bestellungen, die Airbus auf der Messe im Wüstenstaat einheimste, wieder kein A380 befindet.

Emirates bestellt überraschend 40 Dreamliner
Emirates-Chef Tim Clark wiederholte unterdessen seine Forderung, dass sich Airbus zu seinem A380 bekennen und die Produktion neuer Maschinen von diesem Typ für mindestens zehn Jahre garantieren müsse. In den vergangenen Monaten hatte der Hersteller die A380-Produktion deutlich zurückgefahren. Außerdem sorgte Clark für eine Überraschung: Er bestellte beim Airbus-Rivalen aus den USA, Boeing, gleich 40 Maschinen vom Typ 787. Hier handelt es sich um den Langstreckenjet "Dreamliner", der seit 2011 im kommerziellen Betrieb ist.

Für die deutschen Fondsanbieter, die seit 2008 zahlreiche Flugzeugfonds mit dem A380 platziert haben, wäre eine neue Bestellung dieses Flugzeugs auch eine frohe Botschaft gewesen. Schließlich befinden sich die ersten Fondsflugzeuge dieses Typs wie berichtet seit kurzem im sogenannten Remarketing. Das Emissionshaus Dr. Peters muss sich um vier A380 kümmern, die von dem bisherigen Mieter Singapore Airlines nicht über die zehnjährige Laufzeit des Leasingvertrags hinaus eingesetzt werden.

"Anlegerschützer" versetzen Investoren in Angst
Dass die asiatische Fluggesellschaft die in den Mietverträgen vereinbarten Verlängerungsoptionen nicht ziehen wird, ist seit längerem bekannt. Seither bemüht sich Dr. Peters um eine Anschlusslösung, wobei die Gespräche langwierig und mühevoll sind. Das Unternehmen verhandelt in alle Richtungen: Es geht um einen neuen langfristigen Leasingvertrag genauso wie um einen Verkauf des Flugzeugs. Auch die Umwandlung in ein Frachtflugzeug ist eine Option.

Inzwischen haben sich "Anlegerschutzanwälte" in Stellung gebracht und machen Stimmung gegen Dr. Peters. Diese Juristen versuchen Mandanten zu ködern, indem sie den Anlegern suggerieren, dass sie bereits einen Kapitalverlust erlitten hätten oder der Verlust zumindest so gut wie sicher sei. Das ist aber nicht mehr als heiße Luft. Denn zurzeit ist noch völlig offen, wie es mit den A380-Maschinen weitergeht. Dabei sieht es bis jetzt ganz danach aus, als würden die Anleger in jedem Fall zumindest ihr eingesetztes Kapital zurückbekommen können. Panik ist deshalb fehl am Platz.


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