Amerikanischen Staatsmännern werden zwei Zitate zugeschrieben, die den Wert einer soliden Bildung treffend beschreiben. Das eine stammt von John F. Kennedy, dem 35. Präsident der Vereinigten Staaten. Er sagte: "Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung."

Das trifft insbesondere auf die Finanzbildung zu. Wer nicht mit Geld umzugehen weiß, zahlt mit hoher Sicherheit drauf. Das gilt in vielen Lebenslagen, beim Shoppen wie fürs Reisen, insbesondere aber für die Geldanlage. Nur ein Beispiel: 18 Prozent der Erwachsenen in Deutschland wissen nicht, welchen Betrag sie nach einem Jahr zur Verfügung haben, wenn sie 100 Euro zu zwei Prozent Zinsen anlegen. Zu diesem Ergebnis kam übrigens keine obskure Online-Umfrage, sondern eine im Frühjahr veröffentlichte Studie der Finanzaufsicht Bafin. Wie sollen diese Menschen eine fundierte Entscheidung über ihre private Altersvorsorge treffen?

Keine Wunder, aber doch wichtige Impulse erhoffen
Darum ist es Bettina Stark-Watzinger hoch anzurechnen, dass sie gegensteuern möchte. Die Bundesbildungsministerin hat die Initiative "Finanzielle Bildung" angestoßen, von der man sich keine Wunder, aber doch wichtige Impulse erhoffen darf. Sie möchte, wie sie im Interview mit FONDS professionell erläutert, "Finanzwissen in die Klassen- und Wohnzimmer" bringen. Aktuell übernehmen diese Aufgabe in vielen Fällen notgedrungen die Finanzberater, die sich im Gegenzug den Vorwurf von Verbraucherschützern anhören müssen, doch nur auf Kundenfang zu sein.

Hat Stark-Watzingers Initiative Erfolg, wissen in einigen Jahren hoffentlich mehr Menschen, mit Zinsen umzugehen. Dann verstehen sie auch das zweite Zitat eines amerikanischen Staatsmannes zum Wert der Bildung. Es stammt von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Er sagt: "Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen."


In FONDS professionell 4/2023 ist ein 15 Seiten starkes Spezial zum Thema Finanzbildung. Angemeldete Nutzer können die Beiträge auch hier im E-Magazin lesen.