Klare Ansage, deutliches Ergebnis: Nachdem für die ersten beiden Airbus A380 der Dr. Peters Group keine zeitnahe Anschlussbeschäftigung gefunden werden konnte, werden die Maschinen in ihren einzelnen Komponenten verkauft ("Part Out"). Das haben die Anleger des "DS-Fonds 129" und des "DS-Fonds 130" in außerordentlichen Gesellschafterversammlungen beinahe einstimmig beschlossen. Dabei betonte Dr. Peters-Vorstandschef Anselm Gehling: "Wir sehen uns aktuell nicht unter Druck, sondern in einer komfortablen Position. Das wollen wir für ein positives Ergebnis nutzen."

Transparente Informationen finden breiten Konsens
In den Präsenzveranstaltungen berichtete Dr. Peters sehr offen über die Entwicklungen in den Flugzeugfonds und über die Bemühungen für eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung. "Wir finden den Komponentenverkauf nicht schön, aber für die Fonds bringt er das beste Ergebnis", erklärte Gehling. Es gebe eine hohe Nachfrage nach Ersatzteilen, weil bei einer Vielzahl von A380-Maschinen der Sechs- und Zehn-Jahres-Check anstünde. "Unter Berücksichtigung der Zeit- und Rückflussrisiken ist der Komponentenverkauf für die Fonds die beste Lösung", so Gehling.

Unter der Voraussetzung, das auch die finanzierende Bank dem Komponentenverkauf zustimmt, werden die in Tarbes (Frankreich) parkenden Flugzeuge zerlegt. Die Einzelteile werden verpackt und mit einer exakten Dokumentation gelagert. Den Verkauf auf Kommission übernimmt wie berichtet das US-Unternehmen VAS Aero Services. Haftung und Gewährleistung muss die in Florida ansässige Firma laut Dr. Peters ebenfalls tragen.

Darlehen sollen bis Ende 2018 vollständig getilgt sein
Das Management geht davon aus, dass die großen Komponenten rasch verkauft sein werden. Es sollen bereits erste Anfragen direkt bei Dr. Peters eingegangen sein. Die Nachfrage nach den Triebwerken sei besonders hoch. Sie werden aber nicht verkauft, sondern sind weiter an den Hersteller Rolls Royce vermietet. "Der Leasingvertrag für die Triebwerke hat uns geholfen. Sie sichert eine Grundliquidität in den Fonds", sagte Gehling vor den Anlegern.

Die ersten Rückflüsse aus dem Komponentenverkauf werden die Fonds für die restliche Tilgung der langfristigen Kredite verwenden. Dr. Peters rechnet bis spätestens Ende 2018 mit der vollständigen Rückführung der Verbindlichkeiten. Danach können die Anleger selbst mit Auszahlungen rechnen. Das Management prognostiziert für die beiden Flugzeugfonds einen Gesamtmittelrückfluss von 145 bis 155 Prozent. Die Fondsbeiräte haben die Pläne abgesegnet und den Anlegern empfohlen, für den "Part Out" zu stimmen. (ae)