Geduld und Ausdauer benötigen Tausende Anleger der Dr. Peters Gruppe. Denn die ersten beiden Flugzeugfonds, die einen Airbus A380 finanziert haben, bekommen die Maschine in Kürze zurück – und einen Anschlussmieter gibt es noch nicht. Nun schlägt das Fondsmanagement den Investoren vor, die Flugzeuge vorübergehend zu parken und die Triebwerke zu vermieten, bis ein neuer Leasingvertrag mit einer Airline geschlossen wurde.

Singapore Airlines hat Verträge nicht verlängert
Darüber sollen die Anleger am 28. September in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung in Dortmund befinden. In den betroffenen "DS-Fonds Nr. 129" und "DS-Fonds Nr. 130" stecken insgesamt rund 200 Millionen US-Dollar Eigenkapital. Das Gesamtinvestitionsvolumen der 2008 aufgelegten Beteiligungen betrug etwa 440 Millionen US-Dollar. Bei den A380 handelt es sich um Maschinen der ersten Stunde mit den Herstellernummern "MSN 003" und "MSN 005".

Die Flugzeuge sind seit ihrer Auslieferung von Airbus bei Singapore Airlines beschäftigt. Die zehnjährigen Leasingverträge laufen im Oktober 2017 beziehungsweise Januar 2018 aus. Ihre Verlängerungsoptionen hat die Fluggesellschaft nicht gezogen, was einige Marktbeobachter erwartet hatten (FONDS professionell ONLINE berichtete). Dementsprechend lange und intensiv sucht Dr. Peters neue Leasingnehmer für die doppelstöckigen Großraumflieger.

Neue Leasingverträge lassen auf sich warten
"Trotz der fortwährend geführten Sondierungsgespräche mit verschiedenen Fluggesellschaften über den Abschluss eines Leasingvertrages liegt aktuell noch kein konkretes und wirtschaftlich akzeptables Angebot vor", berichtet der Fondsmanager in seinem aktuellen Schreiben an die Anleger. Man sei jedoch zuversichtlich, einen neuen Mieter zu finden. Konkrete Gespräche soll es unter anderem mit British Airways und der Chartergesellschaft Hifly aus Portugal geben.

Nach der Rückgabe der Flugzeuge durch Singapore Airlines muss Dr. Peters die Maschinen parken. Das soll auf dem Flugplatz im französischen Tarbes geschehen. Von dort ist nach Unternehmensangaben eine schnelle Auslieferung an einen neuen Leasingnehmer möglich. Um die Kosten für das Parken der Flugzeuge zu finanzieren und den Kapitaldienst für die langfristigen Kredite ohne Störungen bedienen zu können, sollen die vier Triebwerke pro Flugzeug vorübergehend vermietet werden. Über die "streng vertraulichen" Details sollen die Anleger in den Gesellschafterversammlungen informiert werden. Dem Vernehmen nach will der Hersteller selbst die Triebwerke leasen.

Ausschüttungen an die Anleger werden ausgesetzt
Gleichzeitig sollen die geplanten Auszahlungen an die Anleger einstweilen gestrichen werden, um die Liquidität der Fondsgesellschaften "nachhaltig zu stärken". Zusätzliche Liquidität etwa aus den Kompensationszahlungen bei der Rücklieferung der Flugzeuge durch Singapore Airlines sollen für Sondertilgungen eingesetzt werden. Im Übrigen müssen die finanzierenden Banken dem Überbrückungskonzept noch final zustimmen. Sie haben sich laut Dr. Peters "bislang positiv geäußert".

Im "DS-Fonds Nr. 131", der gleich zwei A380-Maschinen finanziert hat, müssen die Anleger in Kürze ebenfalls eine Entscheidung treffen. Denn auch hier hat der Leasingnehmer Singapore Airlines die Verlängerungsoptionen nicht gezogen. Deshalb geht Dr. Peters im Moment von der Rücklieferung der Flugzeuge Ende April 2018 beziehungsweise Ende Juni 2018 aus. Der "DS-Fonds Nr. 131" wurde exklusiv von der Deutschen Bank platziert. (ae)