Kryptowährungen verlieren für die traditionelle Investmentbranche zunehmend ihren "Unberührbaren-Status" und rücken zur echten Renditechance auf. Bei der zur C-Quadrat-Gruppe gehörenden Fondsgesellschaft Arts, die vollkommen auf quantitative Strategien setzt, hat das Management schon länger über die Ausnutzung der enormen Kursbewegungen im Kryptobereich nachgedacht. Vergangenen Dezember hat es erstmals geklappt, wie Arts-AM-Gründer und -CEO Leo Willert mitteilt. Im C-Quadrat Arts Total Return Flexible darf das Trendfolgesystem seitdem auch bei Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) einsteigen, den zwei größten Kryptowährungen der Welt.

"Wir sind der einzige Dachfondsmanager, der das derzeit einsetzt. Die Verwendung ist noch mit einem hohen regulatorischen Aufwand verbunden", sagt Willert und berichtet von einem Déjà-vu-Moment. "2006 waren wir bei den ersten dabei, die ETFs einsetzten. Damals mussten wir auch die Aufnahme von ETFs mit der Aufsicht diskutieren."

Maximal fünf Prozent
Das Trendfolgesystem von Arts darf im Fonds momentan aktiv eine Kryptowährungsposition von bis zu drei Prozent eingehen. In weiterer Folge kann der Anteil durch Wertsteigerungen auf maximal fünf Prozent auflaufen, bevor abgeschichtet werden muss.  

Technisch unterscheidet sich nichts von den herkömmlichen Investitionen des Handelsmechanismus in ETFs oder Fonds: "Wir gehen rein quantitativ vor, trendfolgend, lassen Gewinne laufen und begrenzen Verluste über unsere Stop-Loss-Strategie", so Willert. Einmal wöchentlich ermittelt das Handelssystem, wo der Trend am besten ist; ein kleiner Teil ist dafür nun eben auch für Bitcoin oder Ethereum reserviert.

Anlage über Zertifikate
Investiert wird in Kryptoassets rein über Zertifikate (Exchange Traded Products, ETPs), wobei momentan eine Auswahl von etwa zehn Produkten von Anbietern wie Xtrackers, 21Shares, Wisdom Tree oder ETC Group zur Verfügung stehen. Bisher kann sich die Unterstützungsleistung der Kryptowährungen im Fonds sehen lassen. Seit ihrem Einsatz im Dezember liegt der Beitrag zur Performance bei annähernd einem Prozentpunkt.  

Möglich geworden sei die erstmalige Einbeziehung von Bitcoin und Ethereum durch die Aufgeschlossenheit der Hansainvest als Service-KVG, wie Willert betont. "Unser Fondsmanagement ist an die Hansainvest herangetreten, und sie waren nicht nur überaus kooperativ, sondern sie agierten wirklich sehr fortschrittlich. Denn es ist nicht einfach, das interne Risikomanagement und den Wirtschaftsprüfer hereinzuholen und von neuen Ideen zu überzeugen", so der Arts-AM-Chef. 

Viele Anfragen
Für das Marketing hat sich der Schritt bisher auch bezahlt gemacht. "Wir hatten seit Jahren nicht so viel Interesse. Das Thema wird von den Anlegern an die Berater herangetragen und die wiederum sprechen uns an", so Willert. Nach dem ersten Schritt mit der Hansainvest wagte sich vor wenigen Tagen eine weitere KVG in das Feld: Seit 20. Juni darf nun auch der von der Ampega aufgelegte C-Quadrat Arts Best Momentum in Kryptoassets investieren. (eml)