Die Nürnberger Consorsbank, eine Tochter der BNP Paribas, gewinnt mit einem stark überdurchschnittlichen Angebot für Tagesgeld viele Kunden. Es gebe derzeit täglich "tausende" Eröffnungen bei dem Tagesgeldkonto, erklärte Marcel Becker, Chef des Private Bankings Deutschland bei BNP, bei einer Veranstaltung am Dienstag in Frankfurt. Die Consorsbank zahlt Einlegern zeitlich befristet einen Zins von 2,1 Prozent pro Jahr und ist damit in Ranglisten für Tagesgeld ganz vorne zu finden.

Viele Banken haben angesichts der Zinserhöhungen der Notenbanken in den vergangenen Monaten damit begonnen, mit hohen Zinsen wieder aggressiver um Kundeneinlagen zu werben, darunter auch die Direktbankriesen DKB und ING Deutschland. Das bedeutet eine Trendumkehr gegenüber den Vorjahren, als Kunden teils sogar Negativzinsen auf ihr Erspartes zahlen mussten.

Trade Republic zahlt unbefristet zwei Prozent
Im November hatte die Raiffeisenbank im Hochtaunus, mit einer Bilanzsumme von einer Milliarde Euro eine der kleineren Banken in Deutschland, mit einem üppigen Zinsangebot für Tagesgeld von 1,5 Prozent innerhalb von nur drei Wochen rund 10.000 Kunden gewonnen. Auch hier gilt der Zinssatz allerdings nur für eine begrenzte Zeit.

Vor wenigen Tagen stieg zudem der Handy-Broker Trade Republic in den Wettstreit um täglich verfügbare Geldeinlagen ein. Das Berliner Unternehmen zahlt nun zwei Prozent – und das ohne zeitliche Einschränkung.

Wachstumspläne im Private Banking
Becker zufolge steht hinter dem Zinsangebot der Consorsbank letztlich auch das Bestreben, neue Kunden für andere Dienstleistungen von BNP Paribas wie etwa das Private Banking zu gewinnen. Diesen Bereich will die französische Bank in den kommenden Jahren in Deutschland ebenso weiter ausbauen wie das Wealth Management. Ende 2022 lag das verwaltete Vermögen im Land bei etwa 15 Milliarden Euro. (Bloomberg/bm)