Baloise trennt sich von Lebensversicherungsbestand in Deutschland
Die Schweizer Baloise-Gruppe zieht sich in Deutschland weiter aus dem Geschäft mit traditionellen Lebenspolicen zurück. Sie überträgt den Bestand, den die deutsche Niederlassung der Basler Leben hält, auf eine neue Firma.
Die Baloise-Gruppe überträgt den Bestand der deutschen Niederlassung der Basler Leben an die Frankfurter-Leben-Gruppe. Damit wechseln 1,9 Milliarden Schweizer Franken an Versicherungssumme den Verwalter, wie der Versicherer aus der Schweiz mitteilte. Das entspreche rund einem Fünftel des Gesamtbestands an traditionellen Lebensversicherungen der Baloise in Deutschland. Der Bestand der Hamburger Basler Lebensversicherung von 7,7 Millarden Schweizer Franken ist von der Transaktion nicht betroffen, so das Unternehmen weiter. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.
Als Grund für den Verkauf gab die Gesellschaft an, dass traditionelle Lebensversicherungen nicht mehr zu den "Zielfeldern des Neugeschäfts der Basler in Deutschland" gehöre. Bereits seit 2012 zeichne die Baloise über diese Niederlassung kein Neugeschäft mehr. Man fokussiere sich auf biometrische Risiko- sowie auf kapitaleffiziente Fondsprodukte, heißt in der Pressemitteilung.
Neue Firma
Bei dem Käufer handelt es sich nach Angaben des "Versicherungsjournals" um eine neue, noch nicht ins Handelsregister eingetragene Firma. Hinter dieser stehe wiederum ein Fonds der Frankfurter BHF-Bank und ihr chinesischer Anteilseigner Fosun International, so der Branchendienst, der sich auf eine Nachfrage bei der Baloise-Gruppe beruft.
Der neue Eigner bezweckt laut Baloise den Erwerb von Lebensversicherungs-gesellschaften oder -beständen, die sich bereits im Run-off befinden bzw. in Run-off gesetzt werden sollen. Daher plane die neue Firma auch, das Geschäft eigenständig fortzuführen, und werde den rund 100 bislang für den Bestand tätigen Mitarbeitern ein Überleitungsangebot unterbreiten. Für alle übergehenden Mitarbeiter wurden mit dem Erwerber weitreichende Sicherheiten vereinbart. Das neue Unternehmen soll die Basis für eine spezialisierte Konsolidierungsplattform im deutschen Lebensversicherungsmarkt sein.
"Die Wahrung der Interessen der Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner spielte bei der Auswahl des Käufers eine wesentliche Rolle", sgte Jürg Schiltknecht, CEO der Basler-Versicherungen in Deutschland. "Die Frankfurter-Leben-Gruppe und deren Kapitalgeber verfolgen ein langfristiges und nachhaltiges Geschäftsmodell im Interesse der Versicherungsnehmer und Mitarbeiter. Die Kunden erhalten weiterhin alle vertraglich zugesicherten Leistungen, den gewohnten Service sowie eine marktkonforme Beteiligung an den Überschüssen." (jb)
