Basel, 4. März 2003. Verschiedene Sonderfaktoren prägten das Geschäftsjahr 2002 der Bank Sarasin & Cie AG: Aufgrund einer Neubewertung der im 2002 von der Rabobank übernommenen Geschäftseinheiten hat der Verwaltungsrat nach Rücksprache mit der Revisionsstelle beschlossen, knapp 90% bzw. CHF 289 Mio. der Goodwillposition in der Bilanz abzuschreiben. Zusammen mit einmaligen Restrukturierungskosten hauptsächlich aus der Integration der Rabobank-Einheiten von CHF 52 Mio. überwiegt dies das positive operative Ergebnis und führt zu einem Konzernverlust von CHF 316 Mio. Dieser Verlust ist weitgehend das Abbild der Rechnungslegungsvorschriften für die Darstellung der Rabobank Transaktion. Bei der Übernahme der Einheiten in die Konzernbilanz hat das Eigenkapital in Form von Goodwill um CHF 328 Mio. zugenommen. Diese Zuschreibung ging direkt in die Bilanz ein. Die vorgenommene Bewertungskorrektur von rund 90% (CHF 289 Mio.) muss dagegen über die Erfolgsrechnung gebucht werden.

Auch nach dieser Korrektur bleibt die Eigenmittelausstattung der Bank Sarasin & Cie AG mit CHF 753 Mio. ausgezeichnet und übersteigt das gesetzlich Geforderte um CHF 396 Mio. Die Tier I-Ratio beträgt Ende 2002 sehr gute 23.7%. Auf jede Namenaktie B entfällt ein Eigenkapitalanteil von CHF 1'212.

Das operative Bankgeschäft der drei Hauptsparten entwickelte sich unter den Einflüssen der Finanzmärkte im Branchendurchschnitt. Der Bruttogewinn ging um 39% auf CHF 84 Mio. zurück. Dabei hielten sich die Kommissionserträge - die Haupteinnahmequelle der Bank - mit CHF 308 Mio. (-12%) verhältnismässig gut. Dank der Kostensenkungsmaßnahmen konnten zudem die Sachkosten um 14% und der Personalaufwand um 8% gesenkt werden. Unter Berücksichtigung der ordentlichen Abschreibungen sowie der Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste ergibt sich ein rückläufiges operatives Ergebnis in der Höhe von CHF 32.5 Mio. (-65%).

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 5. Mai 2003 vor, eine Dividende von CHF 25 pro Namenaktie B auszuschütten.

Integration der Rabobank-Einheiten erfolgreich abgeschlossen

Die ehemalige Rabo Robeco Bank (Schweiz) AG wurde Ende Juni 2002 mit der Bank Sarasin & Cie AG fusioniert und die ausländischen Private-Banking-Einheiten der Rabobank in Hong Kong, Singapur, Luxemburg und Guernsey als Tochtergesellschaften in die Sarasin-Gruppe integriert. Mit der per Ende September 2002 erfolgreich abgeschlossene Integration verdoppelte sich der Kundenbestand der Sarasin-Gruppe.

Operativer Geschäftsertrag vergleichsweise gut gehalten

Das operative Geschäft stand im Zeichen der unvermindert schwachen Finanzmärkte. Während der gesamte Betriebsertrag um 18 % branchendurchschnittlich fiel (CHF 401 Mio. gegenüber CHF 490 Mio. im Vorjahr), verringerten sich die Erträge aus der Vermögensverwaltung und -beratung nur relativ leicht um 12% (CHF 308 Mio. gegenüber CHF 352 Mio. im Vorjahr).

Bei den Kundenvermögen wirkte sich mit -16.6% die negative Marktperformance aus. Sie konnte durch den Zuwachs beim Netto-Neugeld im Umfang von 0.5% nur geringfügig wettgemacht werden. Die Kundenvermögen sanken gruppenweit um 16.1% auf CHF 46.4 Mrd. Erfreulich zu werten ist, dass im Bereich der institutionellen Kunden ein Neugeldzufluss von 2.8% (CHF 340 Mio.) und im Geschäftsbereich Investmentfunds sogar ein substanzieller Zuwachs von 7.6% (CHF 474 Mio.) erzielt werden konnte.

Die anderen Ertragsarten wurden von den schwachen Finanzmarktbedingungen stärker beeinflusst: Der Zinserfolg ging - bedingt durch die auf historisches Tiefstniveau gesunkenen Zinssätze am Geldmarkt und die sehr geldmarktabhängige Bilanzstruktur der Bank - um 17% auf CHF 73 Mio. zurück. Ebenfalls büsste der Handelserfolg mit einem Rückgang von CHF 10 Mio. (-23%) überdurchschnittlich ein.

Maßnahmen zur Kostensenkung zeigen Wirkung

Die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung führten Ende 2002 bereits zu einem Rückgang des Geschäftsaufwandes von CHF 35 Mio. (-10%). Der Personalaufwand ging dabei um knapp CHF 20 Mio. (-8%) zurück. Dieser Rückgang ist zum einen auf geringere Bonuszahlungen zurückzuführen, zum anderen auf den in Angriff genommenen Personalabbau. Der Mitarbeiterbestand reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 65 Mitarbeiter von 1"346 auf 1"281, nicht zuletzt aufgrund der Integration der Rabobank-Einheiten. Der Sachaufwand ging um 14% auf CHF 93 Mio. zurück.

Vorsichtiger Ausblick

Angesichts der Tatsache, dass die Aktienmärkte allein in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres um 10% zurückgefallen sind, ist kurzfristig mit einem unvermindert schwierigen Umfeld zu rechnen. Vor diesem Hintergrund sieht die Bank in einem konsequenten Kostenmanagement unverändert eine ihrer Hauptaufgaben.

Andererseits konnte die Bank mit der erfolgreich abgeschlossenen Integration der Rabobank-Einheiten wichtige Synergien für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung erzielen. Die Bank verfügt in ihren Zielmärkten über eine durchweg gute und an manchen Stellen sogar ausgezeichnete Marktposition und beabsichtigt, diese gute Positionierung mit verstärkter Kraft auszubauen.

 

Weitere Auskünfte Bank Sarasin & Cie AG:

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Dr. Benedikt Gratzl, Corporate Communications, Media Relations

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