Britische und US-amerikanische Banken versetzen Bitcoin und anderen digitalen Währungen, deren Kurse seit Wochen talwärts rauschen, einen weiteren Genickschlag. Der Grund: Einige Geldinstitute wie JP Morgan Chase, Lloyds, die Bank of America und Citigroup verbieten Kunden den Kauf der Kryptowährungen mittels Kreditkarten, wie unter anderem das "Manager-Magazin" und das "Handelsblatt" melden.

Demnach sollen die Kunden davor bewahrt werden, zu hohe Schulden aufzutürmen, wenn sie virtuelle Währungen auf Kredit erwerben und deren Kurse dann weiter einbrechen. Die Kryptowährungen haben in den vergangenen Wochen bekanntlich alle stark an Wert verloren. Die bis vor Kurzem populärste virtuelle Währung Bitcoin etwa hat von ihrem Allzeithoch von knapp 22.000 Dollar Mitte Dezember mehr als zwei Drittel eingebüßt. Damit könnten auch die Banken auf den Schulden ihrer Kunden sitzenbleiben.

Problem mit Dieben und den Aufsichtsbehörden
Ein weiterer Grund  für die konzertierte Aktion scheint, dass offenbar auch Kriminelle gestohlene Kreditkarten verstärkt zum Kauf von Kryptowährungen missbrauchen. Das große Problem hier ist, dass sich diese Käufe nicht mehr rückgängig machen lassen – eine Tücke der Blockchain-Technologie, auf der die Kryptowährungen basiert.

Zudem greifen zunehmend die Finanzaufsichten in den Markt ein und fordern Banken dazu auf, Kundentransaktionen auf Anzeichen von Geldwäsche zu überprüfen. Dies ist beim Tausch von Dollar und Pfund in digitale Münzen aber deutlich schwieriger als beim Tausch von Dollar in Euro. Zwar ist die Bitcoin-Technologie nicht komplett anonym. Allerdings werden Nutzern lediglich lange, komplizierte Kennungen zugewiesen, anhand derer man im Prinzip Transaktionen zurückverfolgen kann. (jb)