In einer Mitteilung hat die BCA AG hat ihre wichtigsten Vertriebspartner darüber informiert, dass sie zum ersten Mal in ihrer Unternehmensgeschichte einen ihrer Makler aufgefordert hat, seine Bestände bis zu einem definierten Zeitpunkt an einen "anderen Dienstleister" (sprich Pool) zu übertragen. Als Grund für die laut BCA "außerordentliche Maßnahme" nennt Frank Jaster, einer von vier BCA-Vorständen, der betreffende Makler unterstütze aktiv den Aufbau einer Konkurrenzfirma zur BCA und gehöre sogar deren Aufsichtsrat an. Zudem habe er mit einem leitenden BCA-Mitarbeiter ein Abwerbungsgespräch geführt.

Mit der "Konkurrenzfirma" ist die vor kurzem erstmals offiziell in Erscheinung getretene Argentos AG & Co. KG (FONDS professionell berichtete) gemeint. Die BCA AG sehe sich als Teilnehmer im Markt der Dienstleister für freie Finanzvermittler, so Jaster, und stelle sich gerne dem Wettbewerb. "Wenn aber ein Kunde der BCA AG aktiv unsere Gesellschaft schädigen will und gleichzeitig unsere Dienste in Anspruch nimmt", so Jaster, "halten wir das nicht für vertretbar."

Das BCA-Schreiben ging offensichtlich an Dieter Fischer, der sich auf Nachfrage von FONDS professionell allerdings verwundert über den gesamten Vorgang zeigte. "Ich selbst bin gar kein BCA-Partner, sondern arbeite auf Honorarbasis", so Fischer. Seine Ehefrau sei zwar sehr wohl BCA-Vermittlerin, doch kenne das deutsche Rechtssystem seines Wissens auch heute noch keine Sippenhaft.

Die BCA habe offenbar ein Exempel statuieren wollen, so Fischer, der zu den Gründungsaktionären von Argentos gehört. Er sehe dem Ganzen jedenfalls gelassen entgegen und habe den Vorgang seinem Rechtsanwalt übergeben. Zur Bestandsübertragung zwingen könne man seine Ehefrau schließlich auch nicht, so Fischer, der ergänzt: "Ich sehe dem weiteren Vorgang sehr gelassen entgegen." (hh)