Stolz war früher einer der Erfolgsmotoren der Deutschen Bank. Doch das ist lange her. In einer Mitarbeiterbefragung hat der deutsche bankenprimus nun herausgefunden, dass sich im Vergleich zum Vorjahr weniger seiner Mitarbeiter mit der Bank verbunden fühlen. Weniger als die Hälfte davon ist stolz, für das Geldinstitut zu arbeiten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Ergebnisse zeigten ein "ernüchterndes Bild von der Stimmung in unserer Bank", kommentierten Konzernchef John Cryan und Personalvorstand Karl von Rohr in einer Mitteilung: "Das ist ein Befund, der uns nicht zufriedenstellen kann."

Bankchef Cryan hatte bereits im Oktober 2015 Pläne vorgelegt, die einen Stellenabbau in der Investmentbanksparte vorsahen. Ebenso sollte die Bank riskante Anlagen verringern und sich von unrentablen Kunden trennen. Die Schließung von bundesweit 188 Filialen ist unterdessen beschlossen, knapp 3.000 Vollzeitstellen in Deutschland fallen weg. Verhandlungen über den Wegfall von 1.000 weiteren Stellen in anderen Bereichen in Deutschland laufen noch. Weltweit will die Deutsche Bank bis zum Jahr 2018 insgesamt 9000 Arbeitsplätze abbauen.

Schwierige Zeiten dauern an
Für das Jahr 2015 hatte das Geldinstitut mit 6,8 Milliarden Euro den höchsten Verlust in seiner Unternehmensgeschichte ausgewiesen. Der Kurs der Aktie ist seit Monaten im Sinkflug und hat jüngst ein neues Allzeittief markiert. Die schwierigen Zeiten dürften auf längere Sicht andauern: "Auch die nächsten Monate werden nicht leicht sein", kündigte Bankchef Cryan an. (fp)