Der Absatz von Aktienfonds könnte sich laut einer Robeco-Umfrage bald erholen, davon gehen Anlageberater in Deutschland aus. Nach den Absatzerwartungen der kommenden sechs Monate befragt, äußerten sich im Juli 62 Prozent der Berater positiv. Damit stieg die Zahl der optimistisch gestimmten Berater um 16 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Zur aktuellen Absatzlage von Aktienfonds äußerten sich 42 Prozent der Befragten positiv - ähnlich wie im Juni. "Im Juli deutete US-Notenbank-Chef Ben Bernanke ein Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA an", sagt Frank Alexander de Boer, Geschäftsführer Robeco Deutschland. "Die Anleger hoffen nun, dass über kurz oder lang wieder positive Unternehmensdaten in den Fokus rücken und die Aktienkurse antreiben. Darin ist der Optimismus der Berater für den künftigen Absatz von Aktienfonds begründet."

Die genannten Ergebnisse sind Teil der aktuellen Umfrage, die Robeco in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest und dem Anlegermagazin €uro unter dem Label Robeco Advisor"s Monitor präsentiert. Die Umfrage untersucht monatlich zwei Sachverhalte: Die gegenwärtige Absatzsituation (Lage) und die Absatzerwartung (Prognose) für die nächsten sechs Monate.

 

Absatz von Rentenfonds auf niedrigem Niveau

 

Die aktuelle Nachfrage nach Rentenfonds ist nach Einschätzung der deutschen Anlageberater erneut zurückgegangen. Waren im Juni noch 22 Prozent der Befragten der derzeitigen Absatzlage gegenüber positiv eingestellt, sind es im Juli nur noch 17 Prozent. Und auch dem künftigen Absatz von Rentenfonds sehen nur 16 Prozent der Berater optimistisch entgegen. Der Absatz von Immobilienfonds bleibt nach Einschätzung der Berater schwach. Auch im Juli bewerten lediglich acht Prozent der Befragten die momentane Nachfrage als gut. Die Absatzerwartungen für die kommenden sechs Monate sind um drei Prozentpunkte zurückgegangen und liegen damit bei 13 Prozent.

 

Absatz von Geldmarktfonds gut

 

Wie schon im Vormonat bezeichnen 44 Prozent der Berater den Absatz von Geldmarktfonds als "gut". Die optimistischen Absatzerwartungen für das nächste halbe Jahr konnten sich um vier Prozentpunkte auf 24 Prozent steigern.

Nach Meinung der Berater gibt es keine positiven Neuigkeiten bei der Nachfrage nach Hedgefonds. Lediglich ein Prozent der Befragten spricht der Fondssparte gute Absatzchancen zu. Die Aussichten für die künftige Nachfrage sind ähnlich trüb: Nur fünf Prozent der Befragten schätzen die künftigen Absatzchancen optimistisch ein.

 

Berater Sentiment Index für Publikumsfonds im Aufschwung

 

Der Berater Sentiment Index (BSI) für Publikumsfonds insgesamt erholt sich im Juli von den Verlusten des Vormonats. Aktuell notiert der Index bei 111,1 Punkten. Im Vergleich zum Juni macht der Index damit 3,6 Punkte gut. 48 Prozent der Berater schätzen die momentane Absatzlage von Publikumsfonds insgesamt positiv ein. Deutlich optimistischer fallen im Juli jedoch die Absatzerwartungen für das nächste halbe Jahr aus. Die Anzahl der optimistisch gestimmten Berater hat hier um zehn Prozentpunkte zugelegt. Aktuell sind 42 Prozent der Berater guter Dinge für den künftigen Absatz.

 

Erhebungsmethode

 

Für den Robeco Advisor"s Monitor befragt Robeco 350 Anlageberater aus Filialen von Geschäftsbanken, Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten in Deutschland. Der Robeco Advisor"s Monitor ist ein Stimmungsbarometer für Publikumsfonds, den Robeco seit Mai 2003 monatlich präsentiert. Erstellt wird ein Index, der die Einschätzungen des Absatzklimas von Publikumsfonds insgesamt wiedergibt: der Berater Sentiment Index (BSI). Die Erhebung im Mai 2003 dient als Referenz für die Normierung. Alle Werte im Mai sind dementsprechend gleich 100 gesetzt; eine bessere Bewertung als in diesem Referenzmonat führt zu Indexwerten, die größer als 100 sind. Die einzelnen Produktsparten, Aktien-, Renten-, Immobilien- und Geldmarkt- und Hedgefonds, werden von den Beratern gesondert beurteilt. Nach dem Muster des Ifo-Geschäftsklimaindex fließen die Bewertung der aktuellen Absatzlage und die Sechs-Monats-Absatzerwartung ein.