Die BHF Bank wird wohl endgültig französisch. Der chinesische Investor Fosun hat nach einigem Hin und Her sein Übernahmeangebot für BHF Kleinwort Benson, zu dem das traditionsreiche Bankhaus gehört, am 18. Dezember zurückgezogen, meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Diese ist die Gegenseite im Bieterstreit um die BHF. Einen Tag zuvor, am 17. Dezember, hatte das "Handelsblatt" noch gemeldet, dass Fosun sich noch nicht geschlagen geben wolle.

Fosun hatte Ende Juli 5,10 Euro je Aktie für die BHF Keinwort Benson geboten. Derzeit halten die Chinesen 19,54 Prozent der Anteile. Die anderen Aktionäre hatten die Offerte als zu niedrig abgelehnt. Im November kam Bankchef Philipe Oddo mit einem Angebot von 5,75 Euro pro Aktie zum Zuge. Er hatte zuvor BHF-Papiere über die Börse gekauft und besaß zu diesem Zeitpunkt bereits 21,6 Prozent der Anteile.

Andere Großaktionäre auf Seiten Oddos
Die europäische Bankenaufsicht hatte der Übernahme Mitte Dezember grundsätzlich zugestimmt. Erfüllt Oddo zwei Auflagen, kann das Pariser Bankhaus die Aktienpakete der anderen Großaktionäre Stefan Quandt und Franklin Templeton, die verkaufen möchten, übernehmen. Diese sind zum Verkauf bereit. Die Anteile belaufen sich zusammen auf 28,8 Prozent. Damit würden sich Franzosen die Mehrheit an der BHF-Gruppe sichern. Mit der Entscheidung der europäischen Bankenaufsicht und dem Fosun-Rückzug scheint der Bieterkampf nun vorbei zu sein. (jb)