Zwei Fonds der Fondsboutique Acatis haben im Oktober eine auffallend positive Performance erzielt – und das ausgerechnet dank Bitcoins! Sowohl der Acatis Datini Valueflex Fonds als auch der Acatis Value Performer profitierten im vergangenen Monat von den frühzeitigen Investments in ein Tracker-Zertifikat auf die populäre Krypto-Währung, wie aus den aktuellen Rechenschaftsberichten des Asset Managers hervorgeht.

Auf den ersten Blick scheint es einigermaßen gewöhnungsbedürftig zu sein, dass ein ausgewiesenes Value-Haus wie Acatis auf die hochvolatile Krypto-Währung Bitcoin setzt. "Bitcoin ist ein knappes Gut mit nahezu unbegrenzter Nachfrage und passt eigentlich unter mikroökonomischen Aspekten wunderbar in die Value-Welt", kontert Acatis-Gründer und Fondsmanager Hendrik Leber auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mögliche Bedenken.

Beim offensiven Mischfonds Datini Valueflex macht das XBT Provider AB Bitcoin-Zertifikat (SE0007525332) aktuell immerhin 9,5 Prozent des Portfoliowertes aus und ist damit aktuell sogar die größte Position. Der Fondsboutique zufolge war das Papier allein für die Hälfte der exzellenten Monatsperformance in Höhe von 5,5 Prozent verantwortlich. Der Rest der Wertentwicklung stammt laut Acatis von diversen Aktien wie Meyer Burger, Nvidia, Microsoft, AMS und Flir Systems.

Der ausdrücklick defensiv ausgerichtete Acatis Value Performer ist weniger heftig in das genannte Bitcoin-Zertifikat investiert – allerdings ist das Papier dank des enormen Performanceplus der digitalen Devise auch hier mit einem Portfolioanteil von 4,8 Prozent derzeit die Top-Holding. Der Fonds sattelte 2,6 Prozent obendrauf, was zu einem guten Teil auf die Bitcoin-Hausse zurückzuführen ist.

Leber sieht mehr Vor- als Nachteile bei Bitcoin
Die Krypto-Währung ist unter Lebers Zunftkollegen nicht unumstritten. So stellte beispielsweise  Georg Graf von Wallwitz, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz, jüngst unmissverständlich klar, dass er die Finger von Bitcoin lassen wird. Der Hype um Bitcoin & Co. ruft nun auch die deutsche Finanzaufsichtsbehörde Bafin auf den Plan, die Anleger eindringlich vor Investments in kryptowährungsbasierte Börsengänge warnt. 

Die Funktionsweise der Krypto-Devisen ist für viele Beobachter ein Buch mit sieben Siegeln, und auch über die Sicherheit der ausschließlich digital existierenden Währung wird immer wieder diskutiert. Das aus Sicht von Anlegern aber wohl größere Problem ist der aktuelle Hype um Bitcoins. Dieser hat zahlreiche Spekulanten angelockt. Viele Anleger erhoffen sich mit Bitcoin in kurzer Zeit enorme Gewinne – und tatsächlich hat ein Investment in den Digitaltoken Anleger der ersten Stunde vielfach bereits zu Millionären gemacht. Aber die rasante Entwicklung bringt auch großes Blasen-Potenzial mit sich.

Diese latente Gefahr räumt auch Leber ein. Dennoch will er vorerst dem Zertifikat die Treue halten: "Es wird sicher irgendwann wieder nach unten gehen, aber ich rechne damit, dass auch eine Verzehnfachung des Preises möglich ist. Das Upside ist höher als das Downside", so Leber gegenüber der Redaktion. (jb)