Die Europäische Zentralbank (EZB) holt sich für ihren diesjährigen Banken-Stresstest fachkundige Hilfe von Finanzberatern. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, dass die Consulting-Tochter Blackrock Solutions des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock die EZB-Bankenwächter bei ihrem Prüfungsvorhaben unterstützen werde.

Blackrock Solutions verfüge über Experten, die latente Gefahren in den Geschäftsmodellen von Banken erkennen oder zur Bewertung von riskanten Krediten zurate gezogen werden können, heißt es in dem FAZ-Artikel. Dem Stresstest werden nach früheren Angaben annähernd 40 große Geldhäuser der Euro-Zone unterzogen.

Dabei solle geprüft werden, wie sich die Banken im Falle einer Krise schlagen. Die Vertraulichkeit der Informationen sei bei der Zusammenarbeit in jedem Falle gewährleistet, sagte ein EZB-Sprecher. Das Beratergeschäft der Gesellschaft sei von anderen Teilen des Unternehmens strikt getrennt. Exklusive Informationen der Beratungsexperten sollen also keinesfalls zu den Asset Managern selbst vordringen.

Strikte Trennung?
Wie undurchlässig diese "Chinese Walls" in der Praxis sind, wird innerhalb der Branche mit Argusaugen beobachtet werden. Blackrock verwaltet laut Bloomberg-Angaben ein Anlagevermögen von rund 4,7 Billionen US-Dollar. Dazu gehören nicht gerade unwesentliche Beteiligungen an allen großen europäischen Banken – auch an der Deutschen Bank, wie die FAZ schreibt. Diese wird von den EZB-Aufsehern ebenso durchleuchtet wie die Commerzbank oder die Finanzierungstocher des Autokonzerns Volkswagen, VW Financial Services. (ps)