Die deutsche Fondsbranche kann sich freuen. 2023 war unter dem Strich ein erfolgreiches Jahr mit Nettomittelzuflüssen von insgesamt 63 Milliarden Euro, wovon 33,7 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds und 12,9 Milliarden auf offene Publikumsfonds entfielen. 

"2023 war von geopolitischen Krisen, der anhaltenden Inflation und der Rückkehr der Zinsen geprägt. Vor diesem Hintergrund erzielte die Branche mit insgesamt 63 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten ein beachtliches Neugeschäft", kommentiert Dirk Degenhardt, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, die Absatzstatistik des Verbandes und fügt an: "2024 ist der Fondsabsatz positiv gestartet. Hierin spiegelt sich die gute Stimmung an den Aktienmärkten Ende letzten Jahres wider."


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Einige Schwergewichte schwächeln
Allerdings haben nicht alle Anbieter von Publikumsfonds Grund zur Freude. Eine Reihe an Gesellschaften musste im vergangenen Jahr Nettomittelabflüsse hinnehmen, darunter auch Schwergewichte wie Allianz Global Investors und der lange Jahre erfolgsverwöhnte unabhängige Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch. Auf der anderen Seite haben Union Investment und vor allem die DWS sehr viel neues Geld von Anlegern bekommen.

Die Absatzstatistik zeigt überdies, dass private Anleger sich sehr stark börsengehandelten Indexfonds (ETFs) zuwandten. Insgesamt 18,2 Milliarden Euro flossen in die passiven Anlagevehikel – weit mehr als in aktiv gemanagte Portfolios. Schaut man auf die Fondskategorien bei offenen Publikumsfonds, so haben Aktien- und Rentenfonds bei Weitem das meiste Geld erhalten: jeweils knapp 13 Milliarden Euro. Dagegen mussten Mischfonds, die lange Jahre die unangefochtenen Anlegerlieblinge waren, erneut Federn lassen. Über 15 Milliarden Euro flossen aus den gemischten Portfolios ab. (jb)