Der rund 280 Millionen Euro schwere Carmignac Euro Patrimoine heißt nun Carmignac Portfolio Long-Short European Equities. Mit dieser Namensänderung möchte der französische Asset Manager die Anlagestrategie deutlicher herausstellen, die der Fonds bereits seit Januar 2016 verfolgt. Damals übernahm Malte Heininger die Verantwortung für das Portfolio, das seither de facto ein Long-Short-Fonds mit Fokus auf europäische Aktien ist.

"Investmentphilosophie und -prozess bleiben exakt gleich", teilt Carmignac Gestion mit. Allerdings bekommt der Manager mit Blick auf die Netto-Aktienquote mehr Freiheiten. Früher musste diese unter dem Strich zwischen null und 50 Prozent liegen, inzwischen sind minus 20 bis plus 50 Prozent erlaubt.

Auch der Vergleichsindex ändert sich. Früher setzte er sich je zur Hälfte aus dem Euro Stoxx 50 und dem Geldmarktsatz Eonia zusammen. Nun misst sich Heininger an einer Kombination aus 15 Prozent Stoxx 600 und 85 Prozent Eonia. Das spiegele den langfristigen Durchschnitt der Portfolioausrichtung besser wider, heißt es von Carmignac.

Erfolgsabhängige Vergütung steigt
Angepasst wird auch die erfolgsabhängige Gebühr – sie beträgt nun 20 statt wie bisher zehn Prozent der Wertentwicklung oberhalb des Vergleichsbarometers. Angesichts der Tatsache, dass der Fonds nun klar im Long-Short-Segment positioniert sei, habe man die Gebührenstruktur an den marktüblichen Wert angepasst, teilte Carmignac auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit.

Die Verdopplung der Performance-Gebühr wird die Anleger sicherlich nicht freuen. Immerhin führte Carmignac eine "High-Water-Mark" ein: Die Gebühr wird bloß fällig, wenn der Fonds auf Sicht von drei Jahren einen neuen Höchststand erreicht. Somit sei gewährleistet, dass Investoren die Performance-Fee nur zahlen, wenn sie während des Anlagehorizontes des Fonds im Plus liegen, argumentiert Carmignac.

Mini-Crash Anfang Februar gut gemeistert
Seit Heininger die Verantwortung für das Portfolio übernommen hat, schlägt sich der Fonds gut. 2016 warf er 8,9 Prozent Wertsteigerung ab, 2017 sogar 14,6 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt der Carmignac Euro Patrimoine 3,5 Prozent im Plus – ein angesichts der ruckeligen Börsen sehr guter Wert. Den Mini-Crash Anfang Februar meisterte der Fonds ohne spürbaren Rückschlag. (bm)