Carmignac Gestion hat seinen Long-Short European Equities Fonds vorübergehend für neue Anleger geschlossen. Bestandskunden können aber weiterhin Anteilscheine des Fonds erwerben, der bis Ende Februar noch Carmignac Euro Patrimoine hieß. Diese im Fachjargon "Soft Close" genannte Vertriebsbeschränkung gilt ab dem 28. November, wie die französische Fondsgesellschaft mitteilt. 

Grund für diesen Schritt seien die hohen Mittelzuflüsse im Jahresverlauf in den Fonds, dessen Volumen sich seit Anfang März von 280 Millionen Euro auf nun rund 528 Millionen Euro nahezu verdoppelte, so die offizielle Verlautbarung. Fondsmanager Malte Heininger verwaltet damit in dem Fonds sowie in dem Carmignac Portfolio Long-Short European Equities, einem Teilfonds des luxemburgischen Investmentfonds Carmignac-Portfolio mit derselben Anlagestrategie wie der Long-Short European Equities, rund 1,2 Milliarden Euro.

Weitere Verkaufsbeschränkungen möglich
Wegen dieses Volumens bestehe die Gefahr, dass die Long-Short-Anlagestrategie auf europäische Aktien nicht mehr angemessen umgesetzt werden kann. "Diese Entscheidung ermöglicht es, dass die derzeitigen Anteilsinhaber ihre Allokation(en) im Fonds anpassen können und gleichzeitig ein angemessener Bestand für die aktive und flexible Verwaltung des Fondsvermögens gewahrt bleibt", schreibt Carmignac.

Der Asset Manager aus Paris kündigt zugleich weitere Verkaufsbeschränkungen an, falls das Volumen die Marke von 1,3 Milliarden Euro übersteigt. In dem Fall dürfen auch Bestandskunden nicht mehr als 500.000 Euro in das Portfolio investieren.

Seitdem Manager Heininger Anfang 2016 die Verantwortung für das Portfolio übernommen hat, schlägt sich der Fonds gut. 2016 warf er 8,9 Prozent Wertsteigerung ab, 2017 sogar 14,6 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt der Fonds drei Prozent im Plus – ein angesichts der ruckeligen Börsen sehr guter Wert. Den Mini-Crash Anfang Februar meisterte der Fonds ohne spürbaren Rückschlag. (jb)