Statt in der Top-Kategorie, auch bekannt als Artikel 9, werden sieben Fonds der Dekabank nun als Artikel-8-Produkte eingestuft. Dabei handelt es sich um eine Fondsklasse, bei der Umwelt-, Sozial- und Governance-Gesichtspunkte nicht ganz so streng ausgelegt werden. Das erfuhr "Bloomberg News" von dem Fondsanbieter der deutschen Sparkassen. Unabhängig von dieser Anpassung bestehe das Ziel der zugrundeliegenden Aktienindizes weiterhin darin, die CO2-Intensität des Portfolios "deutlich zu reduzieren", erklärte ein Sprecher der Dekabank.

Die herabgestuften Deka-Fonds:

  • Deka MSCI Germany Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI EMU Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI Europe Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI USA Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI Japan Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI World Climate Change ESG Select
  • Deka MSCI EUR Corporates Climate Change ESG Select

ESG auch bei Amundi und DWS nur noch hellgrün
Auch andere Vermögensverwalter verabschieden sich vom einst begehrten Artikel-9-Label angesichts wachsender Verwirrung um das Anti-Greenwashing-Regelwerk der EU, die sogenannte "Sustainable Finance Disclosure Regulation". Der vermeintliche Goldstandard für ESG-Investitionen entpuppte sich voller Lücken und Widersprüchlichkeiten. 

Zuletzt war etwa bekannt geworden, dass die beiden Branchenriesen Amundi und DWS bei Milliarden von Euro an Fondsvermögen die höchste ESG-Kennzeichnung entfernen. In den dunkelgrünen Amundi-Fonds steckten per Ende Oktober fast 38 Milliarden Euro. Morningstar geht davon aus, dass branchenweit bald Artikel-9-Fonds im Wert von mindestens 85 Milliarden Dollar herabgestuft werden. 

Union Investment erklärte gegenüber "Bloomberg", man habe einige Fonds mit Artikel-9-Label im Bestand und hier keine Neueinstufungen vorgenommen. (mb/Bloomberg)