"Der Einstieg in das Geschäft mit Retailzertifikaten ist für uns ein wichtiger Meilenstein, zum zentralen Wertpapierhaus der Sparkassen zu werden", so Oliver Behrens, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DekaBank, auf dem ersten Deka-Zertifikate-Dinner in Frankfurt. "Unser Ziel ist es, mit einer am Bedarf der Sparkassen und deren Kunden ausgerichteten Produktpalette das Retail-Zertifikategeschäft im Verbund zu festigen und Marktanteile hinzuzugewinnen."

Erfahrung im institutionellen Geschäft
Die DekaBank emittiert bereits seit zehn Jahren Individualzertifikate für die Eigenanlage von Sparkassen und institutionellen Kunden. Sie verfügt dadurch über eine etablierte Infrastruktur in diesem Geschäftsfeld, wie es in eigener Sache hieß. Am 21. Januar 2013 startet die Zeichnungsfrist der ersten DekaBank-Zertifikate für Retailkunden (unter anderem Aktienanleihen, Bonitätsanleihen und Expresszertifikate), weitere folgen sukzessive.

Einfache Strukturen verkaufen sich am Schalter besser
Die DekaBank wird auch über 2013 hinaus einfache und transparente Standardprodukte emittieren, die für den Flächenvertrieb geeignet sind, also u.a. Aktienanleihen, Zinsprodukte, Kapitalschutz-Zertifikate sowie Express-, Discount- und Bonusstrukturen. Bei den Basiswerten wird der Fokus auf bekannten Indizes wie bspw. Dax und Euro Stoxx liegen oder auf bekannten Top-Werten daraus. "Wir decken ganz bewusst nicht alle gängigen Segmente ab, vor allen Dingen keine hochspekulativen Produkttypen", erläutert Marco Peters, Leiter Sales Strukturierte Produkte bei der DekaBank. Dass einfache und transparente Produkte im Fokus der Sparkassenkunden stehen, bestätigt auch eine aktuelle Umfrage der DekaBank unter Vertriebssteuerern, Wertpapierleitern und Sparkassenberatern.

Zu einem weiteren wichtigen Auswahlkriterium hat sich in den letzten Jahren die Bonität des Emittenten entwickelt. „Mit den neuen DekaBank-Zertifikaten können die Sparkassen ihren Kunden jetzt Schuldverschreibungen eines erstklassigen Emittenten anbieten, in dessen Produkte sie selbst bereits seit Jahren investieren", so Peters.

Einige Sparkassen müssen noch überzeugt werden
Im Jahr 2014 könne die DekaBank ein Volumen von drei bis vier Milliarden Euro erreichen. Dies würde einem Marktanteil von drei bis vier Prozent in dem rund 100 Milliarden Euro schweren deutschen Zertifikate-Markt entsprechen, wie das "Handelsblatt" schreibt. Bisher hätten rund 100 der insgesamt 423 deutschen Sparkassen Interesse daran signalisiert, Deka-Zertifikate zu verkaufen, sagte Behrens. Bei vielen Sparkassen gibt es seit der Finanzkrise Vorbehalte gegen Zertifikate. Einige der Institute hatten ihren Kunden vor der Krise Lehman-Zertifikate verkauft, die nach der Pleite der US-Investmentbank 2008 nahezu wertlos wurden. In Folge klagten Kunden vor Gericht und erstritten zum Teil Schadensersatz. (aa)