Die Zahl der Publikumsfonds zum Thema Klimawandel schnellt rasant nach oben. In Deutschland und/oder Österreich sind mittlerweile 112 Sondervermögen zum Vertrieb zugelassen, die allein aufgrund ihres Namens als entsprechendes Produkt zu identifizieren sind. Dabei handelt es sich um 27 ETFs und 85 herkömmliche Publikumsfonds. Das ergab eine Auswertung von Refinitiv-Lipper-Daten durch FONDS professionell ONLINE.

Demnach tragen allein 76 hierzulande vermarktete Produkte das Schlagwort "Climate" im Namen. "Carbon" taucht 24 Mal auf, "Paris Aligned" 15 und "Klima" vier Mal. In einigen Fondsbezeichnungen werden gleich mehrere dieser Stichwörter verwendet. Die in Summe 112 Portfolios decken die Gruppe der Klimawandelfonds zwar nicht vollständig ab, die Zahl darf aber als Annäherung gelten. Eine eigene Vergleichsgruppe für diese Fonds gibt es bei den etablierten Ratinghäusern bislang nicht.

Allein 33 neue Fonds seit Jahresbeginn
Betrachtet man das Auflagejahr der untersuchten Produkte, ist der Trend nach oben gut zu erkennen. 2017 wurden erstmals mehr als fünf Klimawandelfonds lanciert. 2020 erblickten bereits 27 dieser thematisch ausgerichteten Portfolios das Licht der Welt, in den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen weitere 33 hinzu (siehe Grafik).
 

Auflagejahr von Fonds mit Zulassung in Deutschland/Österreich, die "Climate", "Klima", "Carbon" oder "Paris Aligned" im Namen tragen; Quelle: FONDS professionell-Auswertung von Refinitiv-Lipper-Daten


Die ersten Investmentvermögen, die dem Namen nach auf das Klimathema setzen, wurden schon in den 1990er Jahren aufgelegt. Dabei handelt es sich aber nicht in jedem Fall um eine besonders vorausblickende Produktpolitik des Asset Managers. Vielmehr wurden einige dieser "Frühstarter" erst jüngst umgewidmet und mit einem neuen Namen versehen – im Jahr der Auflage hatten sie noch eine ganz andere Investmentstrategie verfolgt. (bm/jb)