Mit der Württembergischen Lebensversicherung und der Karlsruher Lebensversicherung erweitert sich der Kreis jener Anbieter, die faktisch aus dem Neugeschäft mit klassischen Lebenspolicen aussteigen. In einer Pressemitteilung schreibt die Stuttgarter Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, zu der die beiden Versicherer gehören, dass man die "Vermittlung der konventionellen Klassikprodukte im Bereich der privaten Rentenversicherung bis auf Weiteres einschränken werde". Ausgenommen sei nur die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Dafür soll der Vertrieb von Lebenspolicen mit alternativen Garantien verstärkt werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Als Grund gab das Unternehmen, dem Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, vorsteht, die weiter gesunkenen Zinsen an. Das mache es Lebensversicherern so gut wie unmöglich, Produkte mit langen und vor allem hohen Garantien zu entwickeln. Zumal die Versicherer diese Produkte aufgrund der Anforderungen durch Solvency II mit risikoarmen und damit sehr gering verzinsten Anleihen unterlegen müssten.

Neuer Verkaufsköder: Indexpolicen
Als Alternative bietet die Württembergische Lebensversicherung Kunden daher neben fondsgebundenen Rentenversicherungen die Produktlinien "Extra" und "Indexclever" an. Letztere wurde erst im Juni eingeführte. Die Rendite soll durch Investition in den eigens kreierten Index "Multi-Asset Strategie" erwirtschaftet werden, der in neun Anlagen, darunter Aktien, Anleihen und Rohstoffe investiert. Zu der Funktionsweise dieser Produkte lesen Sie den Artikel  "Indexpolicen: Denn sie wissen nicht, was sie (ver-)kaufen" von FONDS professionell ONLINE. (jb)