Die Deutsche Bank wird ihr Skandalimage vorerst nicht los. Die britische Finanzaufsicht FCA hat das Geldhaus nun scharf kritisiert, dass sie das Thema Finanzkriminalität in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt habe. Die Bank räumte Probleme ein und will ihre Strategie hier grundlegend ändern, schreibt das "Manager-Magazin".

"Wir kooperieren mit unseren Regulatoren, um unser Programm zur Abwehr von Finanzkriminalität grundlegend zu korrigieren", erklärte das Institut am späten Sonntagabend.  Hintergrund des Statements ist, dass die "Financial Times" darüber berichtete, dass die FCA der Bank grobe Versäumnisse bei ihren internen Kontrollsystemen vorwirft. Die Tochter der Deutschen Bank in Großbritannien weise in diesen Bereichen "systematische Mängel" auf, zitierte das Blatt aus einem Brief der Finanzaufsicht an das Geldhaus. Das Schriftstück, das ihr vorliege, datiere auf den 2. März.

"Unangemessener" Druck auf Mitartbeiter
Wie das Magazin weiter schreibt, habe die die FCA im vergangenen Jahr überprüft, welche Vorkehrungen gegen Finanzkriminalität 14 große Banken getroffen haben. Dabei seien bei der Deutschen Bank zahlreiche Missstände aufgedeckt worden. Diese reichten offenbar von fehlenden Unterlagen über eine lückenhafte Überwachung von Transaktionen bis hin zu unangemessenen Druck auf Mitarbeiter, mit bestimmten Kunden ins Geschäft zu kommen.

Die größte deutsche Bank kämpft schon seit Jahren gegen Verfehlungen in der Vergangenheit. Dabei hat sie auch intern eine Reihe von Baustellen: Letzte Woche trat Aufsichtsratsmitglied Georg Thoma zurück, da er für seine Strategie der Skandalaufbereitung kritisiert wurde: Er würde die Bank lähmen mit seinem Übereifer, wurde ihm vorgeworden. (jb)