Die Deutsche Bank hat zuletzt so ihre technischen Probleme gehabt. Ende vergangener Woche kam es im Online-Banking zu einem "Darstellungsproblem", soll heißen: Einzahlungen und Abbuchungen wurden teilweise doppelt gezeigt oder nicht abgebildet. Ob dies letztlich der Auslöser für die letzte Neuigkeit vom deutschen Branchenprimus ist, wird man vermutlich nieherausfinden: Offenbar gibt das Geldinstitut ihre Pläne für den Aufbau einer neuen Digitalbank auf.

Der ehemalige Vorstand Henry Ritchotte habe zwar einen exzellenten Entwurf für ein digitales Bank-Angebot in den Vereinigten Staaten vorgelegt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf eine interne Email von Vorstandschef John Cryan. Das Management habe sich aber der FAZ zufolge entschieden, dafür keine weiteren Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Es wolle sich lieber darauf konzentrieren, die von Cryan selbst einst als "lausig" charakterisierte IT-Infrastruktur und die Angebote für die Kunden zu verbessern, heißt es weiter.

Die Streichung der Digitalbank sei die erste größere Änderung, die Vorstandschef Cryan an der im Oktober verkündeten Strategie vornimmt, schreibt die Zeitung weiter. Einige Ideen von Richotte und seinem Team sollen jedoch in anderen Bereichen der Bank umgesetzt werden. (jb)