Im vergangenen Jahr ist es einem Drittel der aktiv gemanagten Aktienfonds gelungen, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Die Erfolgsquote ist damit etwas höher als 2021, als sie bei 29,1 Prozent lag, wie eine Analyse der Ratingagentur Scope ergab. Basis der Auswertung sind acht Vergleichsgruppen, die insgesamt knapp 1.900 Portfolios enthalten (siehe Tabelle). Die Leistung der Fonds verglich Scope mit denen von passenden Indizes, um die Outperformance-Ratio zu bestimmen. Diese Kennzahl beziffert den Anteil der aktiv gemanagten Fonds einer Vergleichsgruppe, die die Rendite des Vergleichsindex übertreffen konnten.

Bei den acht Fondsgruppen gab es teils deutliche Verschiebungen gegenüber 2021, so Scope. In den Vergleichsgruppen "Aktien Welt" und "Aktien Nordamerika", die die meisten Produkte umfassen, steigerte sich die Erfolgsquote deutlich. Mit einer Outperformance-Ratio von 44,9 Prozent landeten US-Aktienfonds auf dem zweiten Platz der Auswertung für 2022. Globale Aktienfonds kamen im Mittel auf eine Quote von 35,9 Prozent – Rang vier der acht untersuchten Gruppen.

Aktuelle und historische Outperformance-Ratio – sortiert nach dem Jahr 2022

Asienfonds schlagen am häufigsten die Index-Konkurrenz
Die höchste Outperformance-Ratio erzielten aber Aktienfonds für die Region Asien/Pazifik ohne Japan. Diese Gruppe konnte damit ihren ersten Platz aus dem Vorjahr verteidigen. Die Erfolgsquote ist allerdings gesunken: 2021 lag sie bei 62,5 Prozent, im vergangenen Jahr bei 49,2 Prozent. Hauptgrund für das insgesamt gute Abschneiden dieser Gruppe war Scope zufolge, dass viele Fondsmanager chinesische Aktien, die 2022 erneut schlecht liefen, gegenüber dem Vergleichsindex untergewichtet hatten.

Den dritten Rang erreichten Fonds für deutsche Titel mit einer Outperformance-Ratio von 40 Prozent. Trotz der guten Platzierung ist diese Quote niedriger als in den Vorjahren. Das liegt daran, dass sich das für viele Deutschland-Aktienfonds typische Übergewicht von Nebenwerten 2022 nicht ausgezahlt hat. Kleine und mittelgroße Werte entwickelten sich im vergangenen Jahr häufig schlechter als Standardwerte. (jb)